Isabelle Dyckerhoff – „Things I Do While Watching Paint Dry“

Der Winter neigt sich dem Ende, der Frühling steht vor der Tür – und mit ihm erwacht auch der raumB1 zu neuem Leben! Mit frischem Schwung starten wir in die Saison 2025.

Den Auftakt macht Joerg Staeger mit der Ausstellung:

Isabelle Dyckerhoff – „Things I Do While Watching Paint Dry“
14. März – 6. April 2025

Eröffnung: Freitag, 14. März 2025, um 18:00 Uhr

Wie kann man Farbe malen? Diese Frage erkundet die renommierte Künstlerin immer aufs Neue. Isabelle Dyckerhoff ist in erster Linie Malerin. Farben legen sich auf die Leinwand wie Spuren eines inneren Takts. Striche, Flecken, Felder – geordnet und doch frei, von klarer Struktur und dennoch atmend. Die Flächen verdichten sich, lösen sich wieder auf, lassen Raum für das Unbemalte. Gegenstandslos, minimalistisch, abstrakt. Isabelle Dyckerhoffs Malerei ist nicht das Festhalten eines Moments, sondern ein fortwährender Prozess – ein Stillstand, der in Bewegung bleibt.

Doch ihre Kunst geht über die reine Malerei hinaus – sie ist Prozess, ein beständiges Ringen mit Format, Oberfläche, Farbe, Material und Struktur.

Things I Do While Watching Paint Dry

Mit der Ausstellung von Isabelle Dyckerhoff eröffnet Joerg Staeger im raumB1 die Saison 2025 und setzt damit den Fokus nicht auf Malerei, sondern auf grundlegende künstlerische Prozesse: Setzung und Korrektur, Verdichtung und Freilassen, Kontrolle und Loslassen als dauerhaftes Experiment.

Bei einem Atelierbesuch stellte Dyckerhoff eine Arbeitsreihe vor, in der überraschenderweise nicht Leinwand und Farbe im Mittelpunkt standen, sondern andere Materialien und Techniken. Sie kommentierte es mit einem einzigen Satz: „Das ist, was ich tue, während ich der Farbe beim Trocknen zusehe.“

Warten als Teil des künstlerischen Prozesses

Der Ausstellungstitel ist zugleich Konzept. „Watching paint dry“ – im Englischen ein Synonym für Langeweile – bekommt in Dyckerhoffs Schaffen eine zweite Bedeutung. Denn das Warten auf die Trocknung der Farbe ist Bestandteil eines künstlerischen Prozesses.

„Ich kann nichts tun. Möchte aber unbedingt arbeiten. Also was tun? Tatenlos zusehen, wie die Farbe trocknet? Das bedeutet Leerlauf. Manchmal ausruhen. Manchmal Reflexion. Manchmal Langeweile. Bevor die Gedanken anfangen zu kreisen, ob Gelb in die obere Ecke muss, fange ich an, meine Linien, Kreise, Gitter und Raster zu ziehen: mit dem Pinsel und Aquarellfarbe, mit dem Stift in Ölfarbe, mit gerissenem Papier, mit Ton und Glasur und Draht.“

Zeichnungen, Objekte, serielle Strukturen

Ab Freitag, den 14. März, bis Sonntag, den 6. April 2025, zeigt der raumB1 Werke, die durch dieses künstlerische Denk-, Erlebens- und Arbeitsprinzip entstanden sind.

Zeichnungen, Papierarbeiten und Objekte entstehen nach ähnlichen Prozessen wie Dyckerhoffs Malerei: ein immer währendes Abwägen, das Risiko, bisher Gewonnenes zu verlieren, Korrektur und Zurückweichen, Spuren hinterlassen – ein fortwährendes Ringen.

Übermalen, hineinritzen, schreiben, kratzen – eine stetige Auseinandersetzung mit Material und Zeit. Physikalische Prozesse wie das Trocknen von Farbe oder das Brennen von Ton werden zu Symbolen für Geduld, Warten und Vergänglichkeit.

Formen, Rhythmen, Wiederholungen

Linien, Zeichen, Gitter, Raster, Kreise, Spiralen.
Sticken, Stricken, Weben, Spinnen, Beten, Atmen, Gehen.

Das serielle Arbeiten, die Wiederholung von Strukturen und die meditative Qualität des Tuns können vielleicht in der Tradition von Agnes Martin oder Hanne Darboven gesehen werden. Dyckerhoffs Werke sind keine statischen Kompositionen, sondern lebendige, prozesshafte Zustände – immer in Bewegung, immer auf der Suche.

Und am Ende beginnt alles von vorn: „Things I do while watching paint dry.

https://www.isabelledyckerhoff.de

Vernissage
Freitag 14.03.25 18:00 Uhr.



Öffnungszeiten

Sa. 15.03. 15:00 – 18:00
So. 16.03. 15:00 – 18:00

So. 23.03. 15:00 – 18:00

So. 30.03. 15:00 – 18:00

Sa. 05.04. 15:00 – 18:00
So. 06.04. 15:00 – 18:00 (Finissage)

Ansonsten jederzeit von Aussen einsehbar!!