Zeitungsartikel zu meiner letzten kuratierten Ausstellung im raumB1

Artilel zur Ausstellung “am see im raum am baum” von Milena Meller https://milena-meller.com/ aus dem Landsberger Tagblatt und dem Ammersee Kurier
https://www.augsburger-allgemeine.de/ammersee/utting-die-letzte-ausstellung-im-raum-b1-in-utting-gehoert-milena-meller-id70032301.html

am see im raum am baum Milena Meller

Plakat: https://fienbork-design.de

am see im raum am baum
was hört man denn da
wer fischt denn da
wer ruft denn da
was brüllt denn da
was fliegt denn da

im raum versammeln sich Arbeiten unterschiedlicher Gestalt zu einer (Klang-)Installation. Die nimmt auf bildlicher,  klanglicher, objekthafter Ebene Bezug auf diesen besonderen Raum und seine Umgebung (etwa auf die Stege und Badeleitern am see oder auch auf den Nistkasten raumB2 am baum neben raumB1) und ist Teil der Serie doowood. Seit Jahren arbeite ich in  verschiedenen Medien an dieser Serie, zu der auch einige bereits realisierte Projekte gehören:

Der Fokus von doowood liegt auf allen Arten von Behausungen, Unterständen, Überdachungen, Abdeckungen, Hütten, Hochsitzen, Unterschlupfen, Pfahlbauten, Kabinen, Kisten usw.: Auf anonymen (zuweilen kleinen, manchmal ziemlich großen, immer aber funktionalen Prinzipien folgenden) architektonischen Objekten, die ich auf Erkundungen sowohl realer Landschaften als auch von found footage finde und an deren vielfältigen Kontexten sowie deren Potential an Assoziationen ich interessiert bin. Fasziniert von bestimmten Aspekten dieser Art von Objekten und ihre Konnotationen mitdenkend stoße ich unweigerlich auf zentrale Themen meiner künstlerischen Arbeit, die sich für mich am Besten anhand des Spannungsfeldes folgender Begriffspaare darstellen lassen:

Privater und öffentlicher Raum (insbesondere deren Übergangszonen).
Wildnis / Natur und Urbanität / Architektur.
Versteck und Verfolgung, Behausung und Hinterhalt.
Schutz und Bedrohung, Zuflucht und Ausgesetztsein.
Intimität und Fremdheit, Nähe und Distanz.
Zugehörigkeit und Ausgegrenztsein, Identität und Anonymität. Milena Meller, 2023/24, https://milena-meller.com

am see im raum am baum
Milena Meller

Ausstellungseröffnung Freitag 01. März 2024 um 18 Uhr

03. März – 01. April 2024
Geöffnet: Samstag und Sonntag von 14 – 18 Uhr

 

raumB1 https://raumb1.de/bayerischer-kreativort-raum-b1/
Bahnhofplatz 1
Utting

Claudios großer ARTventskalender

Ab 1.12.2023 gibt es im raumB1 in Utting Bahnhofstraße 1 Claudios großen ARTventskalender

Als großen Adventskalender präsentiert der raumB1 im Schaufenster eine neue Serie des Uttinger Künstlers Claudio. 24 Gemälde im Format 30 x 30 cm bilden zusammen den Kalender. Die Arbeiten in Acryl zeigen den typischen Claudio-Stil wie ihn viele kennen und mögen: bunt und quadratisch, schelmisch, hintergründig und selten ernst.

Jeden Tag im Advent wird ein “Türchen” mit einer neuen Bildüberraschung geöffnet. Vom Weihnachtstag an bis zum 7. Januar 2024 ist die Ausstellung schließlich komplett zu sehen.

Der Künstler wird am 25. und 26. Dezember von 14 bis 16 Uhr anwesend sein.

Rochade Martin Gensbaur – Harry Sternberg

Eröffnungsrede des Künstlers Martin Gensbaur zu „Rochade“,
Utting, 11. November 2023

Liebe Freunde,
„Wo nehm` ich, wenn es Winter wird…? Fragt Friedrich Hölderlin in seinem Gedicht „Hälfte des Lebens“. Und es wird Winter. Das habe ich schon bemerkt als Harry Sternberg mir diesen Raum am Montag das erste Mal aufsperrte und spätestens gestern beim Hängen der Arbeiten. Der Ofen ist mit weiß gestrichen Brettern verkleidet, zu Gunsten eines „white cube“. Er soll den Bildern keine Konkurrenz machen. Im November wäre so etwas aber gar nicht so störend. Ich werde mich also in meiner Eröffnungsrede möglichst kurzfassen.

Die Idee zu einer zweiten gemeinsamen Ausstellung von Harry Sternberg und mir kam uns bei der ersten, im vergangenen Frühjahr im Dießener Taubenturm. Unsere beiden Räume — ich nenne sie mal „Kulturzellen am Ammersee Westufer“ — das Kunstfenster in Dießen und der Raum B1 hier in Utting haben inhaltliche Schnittmengen und sie sind als Schauräume in ihrem etwas provisorischen Charakter einander ähnlich. Und auch der Blick meines Kollegen Sternberg, der sich „enpassant“ nennt, kommt dem meinen nahe. Denkt man beispielsweise an die vielen Tankstellen und andere unbedeutende Orte, an denen ich als Maler nicht vorbeikomme. Was andere ausblenden oder übersehen, entdeckt und vergrößert der Fotograf Harry Sternberg zu einem Bild, oft überraschend, teils auch witzig — typische Sternbergs eben. Drei Arbeiten aus seiner Serie mit dem Titel „Vehikel“ sind ab heute bis Ende November bei uns im Kunstfenster zu sehen. Leider kann der Hausherr heute nicht dabei sein. Und eigentlich war auch bei uns in der Dießener Hofmark ein „Showroom“ mit mehreren seiner besonderen Fotografien geplant. Doch Gesundheitliches kam dazwischen und so gibt es heute nur diese eine Ausstellung mit nur einer Vernissage in Utting statt derer zwei in Dießen und hier.

Kommen wir zu meinen Bildern. Eigentlich meint Matisse „der Maler malt, wie der Vogel singt“. Erklärungen des Künstlers selbst seien also mehr als überflüssig. In meinem Fall ist das nicht ganz so, da ich als Lehrer gewohnt bin die Dinge zu beschreiben und zu erklären. Warum nicht auch meine eigenen?

„Wo nehm` ich, wenn es Winter wird, den Sonnenschein und Schatten der Erde“? Ich habe mit Hölderlin begonnen, weil eigenartigerweise in all den Bildern des vergangenen Sommers, die ich hier zeige, dieses Gedicht eine gewisse Rolle spielt. Dass ich in den Bildern Licht einfange, wie mit einem Brennglas, ist schon aus den italienischen Tankstellen und anderen Serien bekannt. Vielleicht gelingt mir das auch mit den „Bildern vom See“. Noch während wir gestern die Arbeiten an die Nägel hingen, meinte eine Passantin, ich fange mit den Bildern Leben ein. Licht und Leben — ja gewiss, das wäre in meinem Sinne. Wenn man so etwas in Malerei sammeln könnte wie einen Vorrat für den Winter, dann wäre dieser kleine Raum hier in Utting zumindest eine denkbare Antwort auf Hölderlins Frage. Ich bin zum Schluss noch das ganze Gedicht schuldig, geschrieben in einem Ausdruck, über dessen Pathos man heute teils etwas staunt. Erlaubt mir als Maler mit den Worten eines Romantikers zu sprechen. Keine Sorge: die Bilder, die wir hier sehen, sind die Bilder eines Zeitgenossen.

Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.

Weh mir, wo nehm’ ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein,
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.

Shelter – Trude Friedrich & Peter Sauerer

Shelter oder „Behausungen für unliebsame Mitbewohner, Mausefalle und Bahndammtiroler – Holzskulpturen im Zeitalter von…“ ist das Thema einer Gemeinschaftsausstellung der beiden Künstler Trude Friedrich und Peter Sauerer aus Walleshausen.

Sie studierten beide an der Akademie der Bildenden Künste in München. Trude Friedrich bei Prof. Klaus Schultze und Prof. Norbert Prangenberg und Peter Sauerer bei Prof. Eduardo Paolozzi.  Beide bespielen ab 21. Juli 2023 den raumB1 in Utting mit ihren Skulpturen und Objekten aus Holz.

Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, den 21. Juli 2023 um 19:15 Uhr. Zur Eröffnung  spricht der Kunsthistoriker und Kurator Andreas Bee. Er war bis 2020 Professor für „Kunst im Diskurs / Kunstwissenschaft mit dem Schwerpunkt Kunst der Gegenwart“ an der Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig. Andreas Bee lebt und arbeitet in Berlin.
http://andreas-bee.com/index_vita.html

Shelter
Trude Friedrich, Peter Sauerer

https://www.petersauerer.de/

Ausstellungseröffnung Freitag 21. Juli 2023 um 19:15 Uhr
Einführung: Andreas Bee

21 Juli – 13. August 2023
Geöffnet: Sonntag von 14 – 18 Uhr

 
raumB1
Bahnhofplatz 1
Utting

 

Peter Sauerer “Zombie Outbreak (Pumkin)“, 2023, Holz/Karton/Masse, 20 x 10 x 12 cm
Peter Sauerer „Cassa Di Risparmio“,2023, Holz/Mausefalle, 12 x 11 x 21 cm
Trude Friedrich „Silberfischchen“, 2023, Holz, 3,3 x 3,5 x 4,3 cm
Trude Friedrich „Grasmücke“, 2023, Holz, 8 x 6 x 6 cm

Natur berührt – Harry Sternberg

Auszug aus der Rede von Prof. Dr. Gerd Schulte (Biologe und Landschaftökologe) zur Eröffnung meiner Ausstellung „natura“ am 16. November 2018 im Altstadtsaal in Landsberg. Seitdem sind schon wieder 5 Sommer vergangen und seine Aussagen sind aktueller denn je.

Natur berührt

Harry Sternberg berührt mit seinen Bildern die Natur!

So begann auch mein Leben. Ich bin nach dem Krieg in den Trümmern meines zerbombten Geburtshauses aufgewachsen. Ich habe Unkrautwiesen auf Schutt berührt, habe Schmetterlinge gemalt und Verstecke aus Beifuß gebaut. Ich wurde Biologe und Ökologe und habe später meine Studenten immer wieder in die Natur geführt damit sie sie berühren,

In Frühjahr 2018 habe ich mit Harry Sternberg und Freunden eine Naturführung am Ammersee-Westufer gemacht. Wir haben im Seeholz die Rinde einer 300-jährigen Eiche abgetastet, haben die Rasen der Märzenbecher gesehen und haben den Schwarzspecht rufen gehört. Die Naturberührungen haben unsere Sinne geschärft und unsere Seelen baumeln lassen. Wer die Natur berührt, berührt die Schöpfung. Wer die Natur vergisst oder sogar misshandelt, dem droht der Untergang.

Seeholz, Frühjahr 2018, Fotos: Harry Sternberg

Wir haben die Natur nicht mehr berührt. Was machen wir nur mit der Schöpfung, mit der Natur?! Nicht Gott vertreibt uns aus dem Paradies, das machen wir schon selbst. Und es heißt nicht, wir sollen uns die Schöpfung Untertan machen, sondern wir sind Untertanen der Schöpfung. Die Anbetung des goldenen Kalbes, die Anbetung von Macht und Geld, ersetzt die Natur, die Schöpfung nicht.

Habt Ehrfurcht vor der Natur, vor der Schöpfung.

“Natur berührt” – Fotografien Harry Sternberg
Einblicke täglich bis 23 Uhr, abends beleuchtet
raumB1, Bahnhofplatz 1, Utting am Ammersee

Foto: Harry Sternberg

ANIMA(L) – Hans Dumler

In der neuen Ausstellung im Raum B1 werden Arbeiten des renommierten Uttinger Malers Hans Dumler gezeigt, der im März 2017 im Alter von 95 Jahren verstarb. Er war Meisterschüler von Franz Nagel und Förderpreisträger der Stadt München.

In der Ausstellung werden Bilder zu Mann, Frau und Tier und Katzen zu sehen sein. Als bekennender Katzenliebhaber räumte Hans Dumler viel Platz seinen Stubentigern ein. 15 Katzen soll Dumler einmal besessen haben.

Bild zu Frau und Tier

Von 1971 bis 1975 war Hans Dumler in der Galerie Günther Franke vertreten. Günther Franke, war damals die bedeutendste Galerie in München, bei der viele große Künstler vertreten waren z. B. Max Beckmann, Wilhelm Nay und weitere internationale Künstler.

Nach dem Tod von Franke 1976 war es wie abgerissen, es kam zu einem Bruch. Hans Dumler zog sich von seinem Atelier in München nach Gut Memming im Landkreis Landsberg zurück. In Gut Memming hatte er bis 1992 fast wie ein Eremit gelebt mit seinen bis zu 15 Katzen. Er hatte ein wunderbares riesengroßes Austragshaus, den Wohnbereich im Erdgeschoß und ein großes Atelier im ersten Stock.

Interieur Austragshaus in Gut Memming

Es musste keine Einzelausstellungen in Galerien veranstalten, da er mit „Kunst am Bau“ sehr gefragt war.

Im Jahr 1992 übersiedelte er in eines der Atelierhäuser von Eckard Lüps nach Utting am Ammersee.

ANIMA(L)
Hans Dumler

Plakat zur Ausstellung: www.fienbork-design.de

Ausstellungsdauer: 20.05. – 19.06.2023

Öffnungszeiten: Samstag, Sonntag und Feiertag  14 – 17 Uhr

Vernissage: Freitag, 19.05.2023, 19 Uhr
Einführung: Hartfrid Neunzert