Natur berührt – Harry Sternberg

Auszug aus der Rede von Prof. Dr. Gerd Schulte (Biologe und Landschaftökologe) zur Eröffnung meiner Ausstellung „natura“ am 16. November 2018 im Altstadtsaal in Landsberg. Seitdem sind schon wieder 5 Sommer vergangen und seine Aussagen sind aktueller denn je.

Natur berührt

Harry Sternberg berührt mit seinen Bildern die Natur!

So begann auch mein Leben. Ich bin nach dem Krieg in den Trümmern meines zerbombten Geburtshauses aufgewachsen. Ich habe Unkrautwiesen auf Schutt berührt, habe Schmetterlinge gemalt und Verstecke aus Beifuß gebaut. Ich wurde Biologe und Ökologe und habe später meine Studenten immer wieder in die Natur geführt damit sie sie berühren,

In Frühjahr 2018 habe ich mit Harry Sternberg und Freunden eine Naturführung am Ammersee-Westufer gemacht. Wir haben im Seeholz die Rinde einer 300-jährigen Eiche abgetastet, haben die Rasen der Märzenbecher gesehen und haben den Schwarzspecht rufen gehört. Die Naturberührungen haben unsere Sinne geschärft und unsere Seelen baumeln lassen. Wer die Natur berührt, berührt die Schöpfung. Wer die Natur vergisst oder sogar misshandelt, dem droht der Untergang.

Seeholz, Frühjahr 2018, Fotos: Harry Sternberg

Wir haben die Natur nicht mehr berührt. Was machen wir nur mit der Schöpfung, mit der Natur?! Nicht Gott vertreibt uns aus dem Paradies, das machen wir schon selbst. Und es heißt nicht, wir sollen uns die Schöpfung Untertan machen, sondern wir sind Untertanen der Schöpfung. Die Anbetung des goldenen Kalbes, die Anbetung von Macht und Geld, ersetzt die Natur, die Schöpfung nicht.

Habt Ehrfurcht vor der Natur, vor der Schöpfung.

“Natur berührt” – Fotografien Harry Sternberg
Einblicke täglich bis 23 Uhr, abends beleuchtet
raumB1, Bahnhofplatz 1, Utting am Ammersee

Foto: Harry Sternberg

Starnberger SZ-Artikel zur Ausstellung “FRAGMENTS#02 Locked out / Locked in”

Eingesperrte Natur

Starnberger SZ vom 22. Januar 2023, 16:39 Uhr

Joerg Staeger hat die Natur im Raum B1 am Uttinger Bahnhof “eingeschlossen”.
(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Wolken ziehen vorüber, es summt und zirpt: Joerg Staeger hat für seine Video-, Raum- und Klanginstallation Bilder und Geräusche ursprünglicher Gegenden im Raum B1 in Utting eingeschlossen.

Von Katja Sebald

Es ist eine verkehrte Welt: Der Betrachter steht draußen in der Kälte vor dem Fenster und blickt auf die Naturerscheinungen im Innenraum, auf der anderen Seite der Scheibe. Wolken bewegen sich über die Rückwand des kleinen Ausstellungsraums, Wasserflächen glitzern, Gräser wiegen sich im Wind, kahles Astgewirr schiebt sich vor den Himmel. Das Zirpen von Insekten, das Rascheln von Pflanzen, das Knacken von Ästen, das Rauschen des Windes und alle anderen Geräusche scheinen ebenfalls von innen nach außen zu dringen. Die Video-, Raum- und Klanginstallation von Joerg Staeger, die derzeit nach Einbruch der Dunkelheit im Raum B1 in Utting zu sehen ist, spielt mit dieser Umkehrung der tatsächlichen Verhältnisse.

Mit “FRAGMENTS#02 Locked out / Locked in” setzt der Künstler eine Reihe fort, in der er sich mit Ganzheit und Fragmentierung auseinandersetzt. Staeger, der am Ammersee und in New Mexico lebt, zeigt seine Arbeiten vorzugsweise im öffentlichen Raum. Das kleine rotgestrichene Häuschen mit der Hausnummer Bahnhofsplatz 1, in dem einstmals das Fremdenverkehrsamt untergebracht war, erschien ihm deshalb als Ausstellungsort geradezu ideal. Von Donnerstag bis Sonntag werden nun nach Einbruch der Dunkelheit die flimmernden Projektionen hinter dem großen Schaufenster und die geheimnisvollen Naturgeräusche aus dem verborgenen Lautsprecher nicht nur gezielt angereiste Kunstinteressierte, sondern auch zufällig Vorbeikommende zum Innehalten einladen. Mit Ausstellungen, die nur durch die Scheibe zu sehen waren, hatte Harry Sternberg, der die Ausstellungen im Raum B1 kuratiert, den Uttingern auch in den langen Lockdown-Monaten der letzten Jahre Begegnungen mit Kunst ermöglicht.

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FRAGMENTS#02 / Locked out/Locked in / Joerg Staeger – Markus Muench

Video-, Raum- und Klanginstallation
6-Kanal HD Video, Stereoton
Laufzeit 13:00 Min.
RaumB1 / Utting am Ammersee
Bahnhofplatz 1
Konzept und Umsetzung: Joerg Staeger
Musik / Klang: Markus Muench

Eröffnung: Donnerstag, 19 Januar 2023, 19 Uhr
20. Januar – 23. Februar 2023
Donnerstag – Sonntag 17:00 – 22:00 Uhr

FRAGMENTS#02 Locked out / Locked in ist die Fortsetzung einer Reihe unterschiedlicher Arbeiten, die sich mit Ganzheit und Fragmentierung auseinandersetzen.

Die hauptsächlich im Makrobereich und als Zeitraffer von Joerg Staeger aufgenommenen Bildsequenzen stammen aus der Wildnis der südlichen Rocky Mountains, USA. Das Material wurde teilweise stark fragmentiert, digital
bearbeitet und zu einer abstrakten Komposition aus bewegtem Bildern neu zusammen gefügt. Das Klangmaterial der Komposition „MATERIE III“ von
Markus Muench stammt seinerseits aus Fieldrecording-Aufnahmen von Insekten, Pflanzen und anderen Naturgeräuschen.

Die klangliche Ebene dient Joerg Staeger als Vehikel um seine eigenen Untersuchungen am Bildmaterial zu vertiefen.

In der mehrkanaligen Videoinstallation wird die Klang- und Bildmaterie auf ein Neues verbunden.

Es entsteht ein Wahrnehmungs- und Bewusstseinsstrom und weist auf das intuitive Verständnis fundamentaler Beziehungen hin. Ereignisse und Kräfte im Wandel, die unsere Welt ausmachen, werden sichtbar und erlebbar und können tiefere Erlebensschichten erreichen.

Plakat: fienbork-design

“menschsein” Harry Sternberg

Die Fotografie in seiner künstlerischen und dokumentarischen Ausdrucksweise ist schon lange meine Leidenschaft.

Plakat: Harry Sternberg

Meine Fotoarbeiten sind seit 1996 in Gruppen- und Einzelausstellungen zu sehen. Im Laufe dieser Zeit entstanden mit dem Medium der Fotografie serielle Arbeiten wie „eyecatch“, „alles fassade“, „Attersee – Auf den Spuren von Gustav Klimt“, „colerful oman“, „Strukturen und Texturen“, „lichträume“, „natura“ und “opposites & dialogues”. Seit 2017 arbeite ich mit meinem Smartphone an einem Tagebuch in Bildern „en passant – im vorbeigehen“ mit täglich visuellen Eindrücken. Es sind besondere Ausschnitte aus der Welt, so wie ich sie in dem Augenblick wahrnehme. Es ist ein freies und einfaches Arbeiten mit dem immer griffbereiten Smartphone.

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Hommage an Lore Meyer

Neue Einblicke in den raumB1 eine Hommage an Lore Meyer.

Lore Meyer, Foto Harry Sternberg

Lore Meyer wurde am 22.09.1928 in der Hafenstadt Valparaíso (Chile) geboren. Sie studierte Architektur in Santiago de Chile. 1953 folgte sie ihrem späteren Ehemann nach Europa (Deutschland). Im Jahr 1973 zog sie nach Utting am Ammersee. Sie starb am 27.01.2022 in Utting.

Ihre Liebe zur Malerei entdeckte sie schon früh und betrieb diese jedoch ausschließlich als Hobby. Sie besuchte unter anderem Malkurse  bei Mag. Edda Mally in Wien und Emil Waldmann in Bad Bocklet.

Als Künstlerin war sie vielseitig aktiv. Mit ihren Aquarellen gestaltet sie in den Jahren 1999 und 2000 Jahreskalender mit verschiedenen Motiven aus Utting am Ammersee und Umgebung. Sie war Teilnehmerin an den Uttinger Ateliertagen und an den Kunstausstellungen in Eching am Ammersee. Sie beschäftigte sich bis ins hohe Alter mit wechselnden Thematiken, noch bis 2015 mit „meditativen Abstraktionen“.

Erste Einblicke am Freitag 18. Februar 2022 ab 17 Uhr

Einblicke, ganztägig und Abends beleuchtet
vom 18. Februar 2022 bis 13. März 2022

Raum B1, Bahnhofplatz 1 in Utting

Artikel Ammersee Kurier: Die Uttinger Künstlerin Lore Meyer ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Sie wird mit ihrer liebenswerten Art fehlen. Ein Nachruf.  Mehr unter: https://azol.de/61708751

Der Alte Peter und seine Welt Artikel vom 22.11.2021 aus der SZ Starnberg

21. November 2021, 21:38 Uhr

Utting: Starke Schnitzerei

Service

(Foto: Veranstalter/oh)

Holzfiguren von Peter Pongratz sind von nächstem Sonntag an am Bahnhofsplatz in Utting zu sehen

Holzfiguren von Peter Pongratz sind von nächstem Sonntag an im Fenster des Raums B 1 am Bahnhofsplatz in Utting zu sehen. Die Ausstellung heißt “Der Alte Peter und seine Welt”. Pongratz (1890 bis 1973), der Großvater des Finninger Goldschmieds Peter Michael Scholz, hatte die Schnitzereien in seiner Freizeit gefertigt, er ließ sich dabei von seinem Leben und seiner Umgebung inspirieren. Die Zusammenstellung der Kunstwerke wechselt jede Woche. Das Fenster wird vom 1. Advent bis zum 15. Januar 2022 mit den Figuren geschmückt sein. Die Installation wird beleuchtet, damit sie auch bei Dunkelheit bewundert werden kann

© SZ vom 22.11.2021
– Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.

Der „Alte Peter“ und seine Welt, Peter Pongratz

Neues Fenstergucken in den Raum B1 ab 1. Advent, 28. November 2021 bis 16. Januar 2022, “Der „Alte Peter“ und seine Welt” von Peter Pongratz

Gut trainiert und sportlich samma

Zur Geschichte

Der Großvater vom Finninger Goldschmied Peter Michael Scholz (Galerie Goggolori) Peter Pongratz wurde in München am 29.6.1890 geboren. Er war verheiratet mit Elisabeth, mit der er 4 Kinder hatte und Schlosser bei der Reichsbahn und wohnte in einem der Reichsbahnhäuser am östlichen Ring. Gestorben ist sein Großvater am 11.4. 1973 in München.

In späteren Jahren wurde sein Großvater von allen der “Alte Peter” genannt. Vielleicht lag es daran, dass in dieser Familie traditionsgemäß alle männlichen Erstgeborenen Peter hießen; aber sicherlich lag es auch daran, dass er genauso ehrlich und aufrecht dastand wie der “Alte Peter” in München. So jedenfalls hat das der Enkel als Kind empfunden. Noch etwas hat ihn an seinem Großvater fasziniert, er schnitzte in seiner Freizeit Figuren, die all das verkörperten, was er in seiner Umgebung vorfand und was ihn ausmachte. Das gab ihm Zufriedenheit und das Gefühl, dass er in einer Welt lebte, die zu ihm gehörte. Wahrscheinlich waren das für Peter Michael Scholz die entscheidenden Impulse, später das Goldschmiedehandwerk zu erlernen, und nicht wie sein Vater, Jurist zu werden.

Er freute sich sehr, dass ihm sein Vetter vor einiger Zeit eine Kiste anlieferte, in der er all diese Figuren vorfand – in gutem oder im verletzten Zustand. Mit jeder Figur, die Peter Michael Scholz in die Hand nahm, stieg auch sein Großvater Stück für Stück aus der Kiste und zum Schluss waren alle wieder lebendig, der Großvater samt seinen Figuren und er mit seinen wunderbaren Erinnerungen an ein Stück heile Welt.

Und nun freut sich Peter Michael, dass er das mit den lieben Fensterguckern vom Raum B1  teilen darf. Jede Woche ab dem 1. Advent wird eine neue Gruppe zu sehen sein.

Raum B1, Bahnhofplatz 1

Fensterguckdauer täglich  vom 28.11.2021 – 16.01.2022 auch abends beleuchtet

Jede Woche wird eine neue Gruppe zu sehen sein:

  • Die Flaschenhüter
  • Gut trainiert und sportlich samma
  • Handwerksleut
  • Das weihnachtliche Dorforchester
  • Prost Neujahr auf eine neue Runde
  • Stabpuppen schauen aus dem Guckloch und
    Ihr Fenstergucker schaut in das Guckloch

Terracotta-Figuren – Hans Dumler

Es gibt wieder neue Einblicke in den raumB1 diesmal auf Terracotta-Figuren von Hans Dumler der 2017 mit 95 Jahren in Utting verstarb.

Plakat: www.fienbork-design.de

Gezeigt werden Terrakotta-Figuren von Hans Dumler die Anfang der 80er-Jahre nach einem ersten Herzinfarkt entstanden. Nachdem er vorübergehend am Malen gehindert war entdeckte er für sich Terrakotta als Material für ein neues Ausdrucksmittel. Er formte in Vasenform aufgebaute Figuren auch mit kräftigen Farben und Lack bemalt. In den Arbeiten erkennt man Hans Dumlers hintergründigen Humor. Aus den Figuren  entstand im Laufe der Jahre eine große Familie.

Ort: Raum B1, Bahnhofplatz 1 in Utting
 
Die Ausstellung beginnt mit ersten Einblicken am Samstag, 25. September 2021 ab 17 Uhr

Weitere Einblicke gibt es bis einschl. Sonntag, 10. Oktober 2021

Der raumB1 liegt direkt neben dem Uttinger Bahnhof. Das Besondere: Er ist ganztägig auch von außen einsehbar und in die Abendstunden beleuchtet.