Armin Smailovic – „Srebrenica – Ich zählte mein Leben in Sekunden“

Eröffnung:
Freitag, 4. Juli 2025, 19:00 Uhr
Hörspielaufführung mit Künstlergespräch:
Sonntag, 6. Juli 2025, 19:00 Uhr

Im Juli zeigt der raumB1 in Utting eine ganz besondere Ausstellung, die angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen weltweit eine beklemmende und traurige Aktualität erhält:

Yorck Dertinger präsentiert die fotografische Langzeitstudie „Srebrenica – Ich zählte mein Leben in Sekunden“ des international renommierten Fotografen Armin Smailovic – anlässlich des 30. Jahrestags des Massakers von Srebrenica.

Diese eindrucksvolle Arbeit entstand über einen Zeitraum von sechs Jahren und geht weit über klassische Dokumentarfotografie hinaus. Smailovic begann seine Recherche 2009, als er bei einem Fototermin auf einen der wenigen Überlebenden des Völkermords traf – einen Mann, der das Massaker unter über 1.500 ermordeten Menschen wie durch ein Wunder überlebte. Diese Begegnung wurde zum Ausgangspunkt für eine intensive und schonungslose Auseinandersetzung mit den Ereignissen von 1995.

Smailovic sprach mit Überlebenden, Angehörigen, niederländischen Blauhelmsoldaten – und gemeinsam mit dem Journalisten Branko Simic auch mit Tätern. 2015 führten diese Recherchen zur Uraufführung des dokumentarischen Theaterstücks „Srebrenica – ich zählte mein Leben in Sekunden“ am Thalia Theater Hamburg.

Ein zentrales Element der Ausstellung ist die Kraft der Fotografie als Form des Erinnerns und Widerstands. Am Sonnatg, den 6. Juli 2025 um 19 Uhr, wird im raumB1 das darauf basierende Hörspiel des Deutschlandfunks aufgeführt – im Anschluss folgt ein Künstlergespräch mit Armin Smailovic.

Armin Smailovic lebt zwischen München und Sarajevo und arbeitet international als Fotograf, Autor und Regisseur. Seine Reportagen, Porträts und Langzeitprojekte erscheinen in führenden Medien wie dem SZ-Magazin, ZEITmagazin und Der Spiegel, ebenso wie bei Institutionen wie den Vereinten Nationen. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Hansel-Mieth-Preis, dem LEAD Award, dem Preis der Stadt München sowie dem Marler Medienpreis für Menschenrechte von Amnesty International. Als Mitbegründer des Fotodoks-Festivals und der Agentur Focus – Die Fotograf*innen zählt er zu den prägenden Stimmen der deutschsprachigen Dokumentarfotografie.

Die Ausstellung ist ein dokumentarisches Mahnmal – ein visuelles Zeugnis über Erinnerung, Verantwortung und das Überleben.

Gerade heute, angesichts wachsender nationalistischer, autoritärer und geschichtsrevisionistischer Tendenzen weltweit, ist ihre Botschaft dringlicher denn je.

Vernissage: Freitag, 4. Juli 2025, 19:00 Uhr
Hörspielaufführung mit Künstlergespräch: Sonntag, 6. Juli 2025, 19:00 Uhr

Weitere Öffnungszeiten:
Sa.5.  So. 13. und So. 20. Juli, 15-18 Uhr
Finissage: 27. Juli, 15-18 Uhr

raumB1, Bahnhofstraße 1, Utting am Ammersee

INTO EXISTENCE

Mark Huebner – Ausstellung und Live Painting Performance

Eröffnung:
14. Juni 2025, 19:00 Uhr

Mit „INTO EXISTENCE“ präsentiert Yorck Dertinger im raumB1 eine eindrucksvolle Ausstellung des international renommierten Künstlers Mark Huebner, geboren 1966 in Frankfurt am Main. Zur Vernissage wird der Künstler mit einer begleitenden Live Painting Performance persönlich anwesend sein.

Mark Huebner ist bekannt für seine großformartigen Malereien, raumgreifenden Installationen und performativen Arbeiten. Sein künstlerisches Schaffen erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte und Kontinente – ein Werk von außergewöhnlicher Bandbreite, das tief in die menschliche Erfahrung eintaucht. Es ist zutiefst existenziell, vielschichtig und visuell kraftvoll – eine Einladung an das Publikum, sich mit den großen Fragen des Daseins auseinanderzusetzen.

„Diese neuen großformartigen Werkreihen sind ebenso mystisch wie allegorisch. In MARK begegnen wir einem wahren Renaissance-Menschen…“
– Anthony Fawcett, britischer Kunstkritiker

Bereits 1989 gründete Huebner sein erstes Atelier auf der Münchner Praterinsel. In dieser Zeit entstanden monumentale Skulpturen aus Stahl, oft begleitet von expressiven Live-Performances. Internationale Ausstellungen und Kooperationen mit namhaften Künstler*innen folgten.

Im Jahr 2000 verlagerte er seinen Lebensmittelpunkt in den Regenwald Costa Ricas, wo er mit „Bamboo Rocks“ ein ökologisches Kunst- und Lebensprojekt gründete. Die enge Verbindung von Natur, Architektur und Kunst fand Ausdruck in „Ojo del Mar“, einem nachhaltigen Rückzugsort mit der höchsten Naturbau-Turmstruktur Zentralamerikas.

Heute lebt und arbeitet Mark Huebner zwischen dem Dschungel der pazifischen Küste Costa Ricas und Europa. Seine Malerei ist geprägt von energetischen Gesten, experimentellen Techniken und tiefen, meditativen Bildwelten. Sie öffnet Räume, in denen sich Intuition, Körperlichkeit und Reflexion begegnen.

Live Painting zur Erönung

Ein besonderer Höhepunkt der Vernissage ist die exklusive Live Painting Performance:

Mark Huebner erschafft im Moment – mit Körper, Farbe und Bewegung – ein Werk vor den Augen des Publikums. Dieser performative Akt ist mehr als ein künstlerischer Prozess: Er ist ein lebendiges Ritual, das Entstehung, Präsenz und Transformation vereint. Das Bild wird zur Bühne, der Malakt zur Erfahrung – intensiv, unvorhersehbar, sinnlich.

Art begins where words fail.“ – Mark Huebner

INTO EXISTENCE reiht sich ein in die lange Tradition der Kunst als Spiegel und Gegenbild zur „Wirklichkeit“ – von den Höhlenmalereien bis zur Performance der Gegenwart.
Doch Mark Huebner geht darüber hinaus: Er zeigt, dass dort, wo die Sprache an ihre Grenzen stößt, die Kunst ihr eigentliches Terrain betritt – als archaische, körperliche und geistige Praxis des Begreifens.

INTO EXISTENCE
Mark Huebner – Ausstellung und Live Painting Performance

Eröffnung:
14. Juni 2025, 19:00 Uhr
raumB1, Bahnhofstraße 1, Utting am Ammersee

Weitere Öffnungszeiten:
So. 15., So.22., Fr. 27., So. 29. Juni, jeweils 16:00–19:00 Uhr

Christoph Franke „Wie unten so oben“

Liebe Kunstfreund:innen!
Anlässlich der 4. Kreiskulturtage im Landkreis Landsberg am Lech vom 10. bis 25. Mai 2025 präsentiert Joerg Staeger im raumB1 in Utting am Ammersee:
Christoph Franke „Wie unten so oben“
Ein fotografisches Lauschen auf das göttliche Netzwerk der Natur – und auf uns selbst.

Vernissage Samstag 10.Mai 2025 um 20Uhr.

Die Welt ist in Aufruhr. Klimakrise, Kriege, soziale Spaltung, seelische Erschöpfung – das globale Gefüge scheint zu wanken, und mit ihm auch das Innere vieler Menschen. Was früher Halt gab, ist brüchig geworden. Beziehungen, Gemeinschaften, Werte. Orientierungslosigkeit breitet sich aus wie ein unsichtbarer Nebel.
In dieser Zeit des Wandels ruft uns Christoph Frankes fotografische Arbeit etwas in Erinnerung, das wir vielleicht längst vergessen haben: Dass es eine andere Form von Wissen gibt. Eine Weisheit, die nicht laut ist. Eine Sprache, die nicht auf Bildschirmen erscheint. Eine Ordnung, die nicht gemacht ist, sondern gewachsen.

„Wie unten so oben“ – der Titel dieser Ausstellung ist mehr als ein Zitat aus der alchemistischen Überlieferung. Er ist eine Einladung, die Welt als Spiegel zu begreifen. Was wir im Äußeren sehen, hat seine Entsprechung im Inneren. Was sich im Irdischen zeigt, verweist auf das Geistige.
So, wie die Baumkrone mit ihren fein verästelten Zweigen den Himmel berührt, so reichen ihre Wurzeln tief in die Erde. Oben und unten – sie sind kein Gegensatz. Sie sind Ausdruck eines einzigen, lebendigen Zusammenhangs.

Die stille Sprache der Bäume.

Sie leben seit Jahrtausenden – vernetzt, verbunden, tief verwurzelt in Erde und Licht. Was wir heute mühsam als neue wissenschaftliche Erkenntnis begreifen, ist in ihrem Sein selbstverständlich: Kommunikation, Austausch, Solidarität, Widerstandskraft. Über das unterirdische Pilzgeflecht, das sogenannte Wood Wide Web, senden Bäume Signale, teilen Ressourcen, reagieren auf ihre Umwelt.
Nicht im Wettbewerb. Sondern im Miteinander.

Christoph Franke begegnet diesen Wesen mit Demut. Seine Fotografien sind keine flüchtigen Momentaufnahmen – sie entstehen aus zahlreichen Einzelbildern, die in ihrer Tiefe spürbar machen, dass wir eingebunden sind in einen größeren, unsichtbaren Organismus. Indem er die Baumkronen auf den Kopf stellt, kehrt er die Perspektive um – und offenbart eine stille Wahrheit: Was wir für oben halten, könnte unten sein. Was wir außen suchen, beginnt im Inneren. Wie unten so oben. Wie innen so außen. Die Fotografien von Franke sind Spiegel.

Und sie sind Fragen: Was, wenn wir Menschen nicht isolierte Einheiten wären, sondern Teil eines lebendigen Ganzen? Was, wenn wir lernen würden, wieder zu lauschen – nicht auf die Geräusche der Welt, sondern auf die Rhythmen des Lebens? Wie kann ein verletzter Mensch – wie ein verletzter Baum – durch das Netz der Gemeinschaft getragen werden? In einer Welt, die laut ist, sprechen diese Bilder leise. Und vielleicht liegt genau darin ihre Kraft. Der französische Jesuit, Theologe und Naturwissenschaftler Pierre Teilhard de Chardin schrieb bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts:

„Wir sind keine menschlichen Wesen, die eine spirituelle Erfahrung machen. Wir sind spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen.“
Vielleicht ist es Zeit, diese Erfahrung zuzulassen. Nicht in der Ferne – sondern direkt vor uns. In einem Baum. In einem Bild. In uns selbst.

Christoph Franke „Wie unten so oben“

10. – 25. Mai 2025

Sa. 10.05. – Vernissage 20 Uhr

Öffnungszeiten

So. 11.05. 16 – 19 Uhr

So. 18.05. 16 – 19 Uhr

So. 25.05  16 – 19 Uhr

Wir bedanken uns bei Fienbork Design für die Gestaltung von Plakat und Einladungskarte.

raumB1
Ein Raum für Kunst, Kultur und Begegnung 
Bahnhofsplatz 1 
86919 Utting am Ammersee

Einladung zur Finissage mit Lesung – Amelie Ries

Liebe Freundinnen und Freunde des raumB1,

wir laden Euch herzlich ein zur Finissage der Ausstellung:
Amelie Ries – People I Have (Never) Seen Before
Samstag, 3. Mai 2025, um 19:00 Uhr

Zum Abschluss dieser leisen, tiefgründigen Ausstellung erwartet Euch ein Abend, an dem sich Bildende Kunst und Lyrik in besonderer Weise begegnen – zart, eindringlich und voller Resonanz.

Lesung mit Sabine Kastius – Langjährige Sprecherin beim BR und anderen Sendern,  Atem- und Sprechtrainerin, Literaturvermittlerin: Seminare im Haus Buchenried im Sept. 25(https://www.sabinekastius.de/)

Sabine Kastius liest Gedichte von Rainer Malkowski, Wislawa Szymborska und Mascha Kaléko – Lyrik, die mit leiser Intensität das Menschliche berührt: das Übersehene, das Ungesagte, das Fragile. Texte, die fragen, was wir wahrnehmen – und was uns entgeht.

Wie die Werke von Amelie Ries (https://www.amelie-ries.de/) richten auch diese poetischen Stimmen den Blick auf das, was im Strom des Alltags oft unbeachtet bleibt: Begegnung, Erinnerung, Sichtbarkeit – und die stille Unsichtbarkeit des Einzelnen.

Zwischen keramischen Köpfen, abstrahierten Porträts und literarischen Fragmenten entfaltet sich ein leiser, eindringlicher Dialog über das Menschsein.

Samstag, 3. Mai 2025, 19:00 Uhr 
raumB1, Bahnhofstraße 1, 86919 Utting am Ammersee

Der Eintritt ist frei.
Wir freuen uns jedoch über einen wertschätzenden Beitrag zur Unterstützung der Lesung und der Ausstellungsarbeit. Mit Eurer Hilfe bleibt raumB1 ein Ort für Begegnung, Kunst und lebendigen Austausch.

Kommt vorbei – lassen wir diese besondere Ausstellung an diesem poetischen Abend gemeinsam ausklingen: mit bildender Kunst, Gesprächen und einem Glas Wein.

Mit herzlichen Grüßen

Joerg Staeger & das Team von raumB1

Amelie Ries – “People I Have (Never) Seen Before”

Liebe Kunstfreund:innen!

Der raumB1 in Utting setzt seine Frühjahrssaison mit einer eindrucksvollen Ausstellung der Künstlerin Amelie Ries fort.

Amelie Ries lebt in Issing, wo sich auch ihr Atelier befindet – einem kleinen Ort zwischen Ammersee und Lech, der für viele unscheinbar erscheinen mag, für sie jedoch der Ausgangspunkt einer intensiven künstlerischen Auseinandersetzung mit Identität, Wahrnehmung und gesellschaftlichen Strukturen ist.

Wen siehst du wirklich?

Menschen umgeben uns jeden Tag. Doch wie oft sehen wir wirklich hin? Wer bleibt unbemerkt? Wer wird übersehen? In einer Welt voller Eile, schnelllebiger Interaktionen und digitaler Reizüberflutung gehen viele Begegnungen verloren.

Mit ihrer Ausstellung „People I Have (Never) Seen Before“ lädt die Künstlerin Amelie Ries dazu ein, sich diesen Fragen zu stellen.

Ihre Arbeiten – darunter ausdrucksstarke Porträts, raumfüllende Installationen und keramische Objekte – reflektieren die Mechanismen sozialer Wahrnehmung.

Ihre abstrahierten Porträts thematisieren ungehörte, ungesehene und ungefragte Personen – sowohl am Rand der Gesellschaft als auch in unserem direkten Umfeld. Sie reflektieren soziale Distanz, aber auch das Potenzial neuer Begegnungen. In ihrer Auseinandersetzung erforschen sie das Verhältnis von Nähe und Distanz, Erinnerung und Vergessen. Die bewusst reduzierten Gesichtszüge laden dazu ein, die eigene Wahrnehmung und die Mechanismen der Aufmerksamkeit kritisch zu hinterfragen.

Besonders ihre Installation El Coro, bestehend aus hunderten schwebenden und liegenden Köpfen, konfrontiert uns mit der Anonymität der Masse. Wer sind diese Menschen? Waren sie schon einmal Teil unseres Lebens? Oder haben wir sie schlicht nicht wahrgenommen?

In Pending Thoughts hält sie 890 Gedankenfragmente auf 3.311 Keramikplättchen fest – geprägt und mit schwarzer Farbe hinterlegt. Über Monate hinweg entstanden diese Begriffe in einem intensiven, fast meditativen Prozess. Es sind Bruchstücke eines größeren Gedankengewebes, Splitter einer

fortwährenden Auseinandersetzung mit der Ausstellungsthematik.
Die Besucher sind eingeladen, Plättchen mitzunehmen und die Gedanken weiterzuführen.

Ries bewegt sich bewusst an den Schnittstellen zwischen Kunst, Soziologie und Psychologie. Die Ausstellung regt dazu an, den Blick zu schärfen, innezuhalten und echte Begegnungen zuzulassen. Es ist eine Einladung, das Unsichtbare sichtbar zu machen und darüber nachzudenken, wie sehr unsere Wahrnehmung von Gewohnheiten, Vorurteilen und gesellschaftlichen Normen geprägt ist.

Die Ausstellung läuft vom 11. April bis 3. Mai 2025 und ist ein Muss für alle, die sich für gesellschaftlich relevante Kunst interessieren.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Amelie Ries – “People I Have (Never) Seen Before” 
11. April – 3. Mai 2025

Fr. 11.04. – Vernissage 19 Uhr

Öffnungszeiten
Sa. 12.04. 15 – 18 Uhr
So. 13.04 15 – 18 Uhr
So. 20.04. 15 – 18 Uhr
So. 27.04 15 – 18 Uhr

Sa. 03.05. – Finissage 19 Uhr

Wir bedanken uns bei Fienbork Design https://www.fienbork-design.de für die Gestaltung von Plakat und Einladungskarte.

HOLYMOLY – Kunst zum Mitnehmen

Kunst und Engagement im raumB1

Liebe Kunstfreund:innen!

Unser ereignisreiches erstes Jahr als Betreiber des raumB1 neigt sich dem Ende zu, und wir blicken stolz auf spannende Monate als Ausstellungsmacher zurück. Unsere vielfältigen Projekte haben bei unseren Besucher*innen und Künstler*innen ausschließlich positve Resonanz gefunden und bestärken uns darin, auch 2025 mit einer breiten Palette künstlerischer Positionen die Kulturlandschaft am Westufer des Ammersees und darüber hinaus zu bereichern. Schon jetzt sind für 2025 mehrere spannende Ausstellungen in Vorbereitung.

Doch bevor es soweit ist, haben wir noch etwas Besonderes vor:

HOLYMOLY – Kunst zum Mitnehmen
An fünf Terminen im Dezember verwandelt sich der raumB1 zur Vorweihnachtszeit in einen alternativen Ort der Begegnung – stimmungsvoll, überraschend und inspirierend zugleich. Von Objekt und Skulptur über Malerei bis hin zu Fotografie stellen namhafte Künstler*innen ihre Werke aus. Eine Ausstellung voller wunderbarer Kunstwerke, die nicht nur zum Entdecken einladen, sondern auch direkt erworben und mitgenommen werden können!

Ein Teil des Erlöses fließt dabei in den Fortbestand des raumB1: Die Künstler*innen haben sich dazu entschlossen, einen Teil ihrer Einnahmen zu spenden, um unsere ehrenamtliche Arbeit zu unterstützen. So tragen die Besucher*innen mit dem Erwerb eines Kunstwerks aktiv dazu bei, die lokale Kunstszene zu fördern und eine lebendige Plattform für künstlerische Begegnungen zu sichern.

Auch ohne die Absicht, die private Kunstsammlung um ein besonderes Objekt zu erweitern, freuen wir uns auf Ihren Besuch. Wie bei allen Ausstellungen im raumB1 sind es die Begegnungen und der wertvolle Austausch über Kunst und Kultur, die einen wichtigen Teil unseres Engagements ausmachen.

Herzliche Grüße
das raumB1 Team

Start:
Sonntag, 1. Dezember 2024 (1. Advent),
14 – 18 Uhr – Glühwein, Feuer und Musik inklusive

Weitere Termine:
Samstag, 7.12., Sonntag, 8.12., Samstag, 14.12., Sonntag, 15.12.,
jeweils von 14 – 18 Uhr

Teilnehmende Künstler*innen:
Toni Braovac . Yorck Dertinger . Hannah Doepke . Frank Fienbork .
Diana Graham (Hans Dumler) . Claudia Hassel . Alexandra Hendrikoff .
Ele Kittl . Victoria Martini . Mario Milchbrantweinstätter . Mathias Neuhauser . Marius Polter . seba.

Weiterführung des Kunstraums raumB1 in Utting / B1 bleibt B1

Der Kunstraum raumB1 in Utting wird weiterhin seine Türen offenhalten!
Es ist gelungen diesen einzigartigen Ort der Kreativität und Inspiration zu erhalten.

Joerg Staeger, Yorck Dertinger und Andi Dietz werden die Weiterführung des raumB1 ab sofort übernehmen.

Unser langjähriger Bezug zur Region und die Leidenschaft für Kunst und Kultur hat uns überzeugt, dass der raumB1 weiterhin ein Ort der Begegnung und des Austauschs für Künstler:innen und Kunstliebhaber:innen bleiben soll!

An dieser Stelle möchten wir auch unserem lieben Freund und Gründer des raumB1, Harry Sternberg, herzlichsten Dank aussprechen. Harry hat mit seinem Einsatz, seiner Leidenschaft und seiner Vision diesen Ort zu einer kulturellen Institution in Utting und darüber hinaus gemacht.

Auch der Gemeinde Utting möchten wir Dank aussprechen. Durch die Überlassung des Pachtvertrags hat sie maßgeblich dazu beigetragen, dass der raumB1 auch in Zukunft ein integraler Bestandteil unseres kulturellen Lebens sein wird.

Yorck, Andi und Joerg werden sowohl alleine als auch
im Kollektiv Projekte entwickeln, kuratieren und veranstalten.
Mit Einzelausstellungen, Gemeinschaftsprojekten, interaktiven und performativen Veranstaltungen wollen sie die Grenzen der kreativen Möglichkeiten im raumB1 weiter ausloten und die Besucher:innen mit neuen spannenden Perspektiven und künstlerischen Visionen überraschen, zum Nachdenken und Entdecken anregen und die Vielfalt und Kreativität der Kunstszene weiter fördern.

Der raumB1 wird weiterhin ein Ort sein, an dem die Kunst lebt und atmet, und wir freuen uns darauf, Sie alle bei unseren zukünftigen Veranstaltungen begrüßen zu dürfen!!

Gleich am Samstag den 04.Mai 2024 startet der
raumB1 mit Mario Milchbrandtweinstättder:

Ab 17:00 können Sie live dabei sein wie Mario Milchbrandtweinstättder zum Thema „MACHT.KONTROLLE. UNGLÜCKLICH?“ durch Einstrichzeichnungen in eine faszinierende Fusion von Minimalismus und tiefgreifenden Emotionen eintaucht. Trotz ihrer scheinbaren Einfachheit enthalten Milchbrandweinstätters Einstrichzeichnungen eine Tiefe und Komplexität, die den Betrachter dazu anregen, über die Oberfläche hinaus in die Tiefen der menschlichen Erfahrung einzutauchen

Der Demotivationstrainer und Einliniezeichner Mario Milchbrandtweinstätter, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, stets alle in ihn gestellte Hoffnungen und Anforderungen jäh im Keim zu ersticken, hat sich auf ein noch nie da gewesenes Experiment eingelassen, den Kunstraum raumB1 in Utting mit einer Linie auf den Spuren der sublimierten Ängste und zwischenmenschlichen Abgründe zu einem ungradlinigen Gesamtkunstwerk zu verwandeln.

04.05.2024 Eröffnung
ab 17:00 – open end
05. – 19.05.2024
Öffnungszeiten Sonntags von 16:00 – 19:00 Uhr

Ansonstens jederzeit von Aussen einsehbar!!

Buchvorstellung „Lebkuchen und andere Sterne“ von Leni Gwinner

Am Mittwoch den 13. Dezember 2023 wird Leni Gwinner um 19 Uhr ihr Buch „Lebkuchen und andere Sterne“ im Bürgertreff in Utting in der Bahnhofstraße 31 vorstellen. Die Buchvorstellung wird gemeinsam von Jürgen Höhl vom Bücherkarussell des Bürgertreffs und von Harry Sternberg vom raumB1 organisiert.

Die Autorin Leni Gwinner wurde 1970 in den USA in Standford geboren. Als sie ein Jahr war kehrte die Familie nach Deutschland zurück. Leni Gwinner hat als Kind schon viel geschrieben, später in der Schülerzeitung. Sie studierte Sozialpädagogik und psychoanalytische Kunsttherapie und lebt in Widdersberg bei Herrsching am Ammersee.

Sie ist Mitglied bei der Autorengruppe der Herrschinger und der Weilheimer Schreibwerkstatt.

Im Jahr 2022 gab Leni Gwinner ihren Gedichtband „Teichpumpenblues“ heraus und aktuell den  Roman „Lebkuchen und andere Sterne“. Es ist ein Roman über Freundschaft, Familie, Liebe, Tradition, eine Zukunft in der der Mensch gerade noch die Kurve bekommen hat und auch Lebkuchen. Es ist die Geschichte einer Wiener Familie.

Im Jahr 2049 entdeckt die Mimi ein uraltes Stück Lebkuchenteig. Sofort lädt sie ihre Cousine Roza zum Backen ein. Die beiden schwelgen in hundertfünfzig Jahren Familiengeschichte mit exzentrischer Lebenkuchentradition.

Auf der Suche nach weiteren Erinnerungen stoßen sie auf geheimnisvolle Briefe, anhand derer sie ihre erstaunliche Abstammung aufdecken. Außerdem macht Rozas besondere Gabe plötzlich Sinn.

Buchvorstellung von Leni Gwinner
„Lebkuchen und andere Sterne“
Bürgertreff Utting
Bahnhofstrasße 31
Mittwoch, 13.12.2023 um 19 Uhr

Rochade Martin Gensbaur – Harry Sternberg

Eröffnungsrede des Künstlers Martin Gensbaur zu „Rochade“,
Utting, 11. November 2023

Liebe Freunde,
„Wo nehm` ich, wenn es Winter wird…? Fragt Friedrich Hölderlin in seinem Gedicht „Hälfte des Lebens“. Und es wird Winter. Das habe ich schon bemerkt als Harry Sternberg mir diesen Raum am Montag das erste Mal aufsperrte und spätestens gestern beim Hängen der Arbeiten. Der Ofen ist mit weiß gestrichen Brettern verkleidet, zu Gunsten eines „white cube“. Er soll den Bildern keine Konkurrenz machen. Im November wäre so etwas aber gar nicht so störend. Ich werde mich also in meiner Eröffnungsrede möglichst kurzfassen.

Die Idee zu einer zweiten gemeinsamen Ausstellung von Harry Sternberg und mir kam uns bei der ersten, im vergangenen Frühjahr im Dießener Taubenturm. Unsere beiden Räume — ich nenne sie mal „Kulturzellen am Ammersee Westufer“ — das Kunstfenster in Dießen und der Raum B1 hier in Utting haben inhaltliche Schnittmengen und sie sind als Schauräume in ihrem etwas provisorischen Charakter einander ähnlich. Und auch der Blick meines Kollegen Sternberg, der sich „enpassant“ nennt, kommt dem meinen nahe. Denkt man beispielsweise an die vielen Tankstellen und andere unbedeutende Orte, an denen ich als Maler nicht vorbeikomme. Was andere ausblenden oder übersehen, entdeckt und vergrößert der Fotograf Harry Sternberg zu einem Bild, oft überraschend, teils auch witzig — typische Sternbergs eben. Drei Arbeiten aus seiner Serie mit dem Titel „Vehikel“ sind ab heute bis Ende November bei uns im Kunstfenster zu sehen. Leider kann der Hausherr heute nicht dabei sein. Und eigentlich war auch bei uns in der Dießener Hofmark ein „Showroom“ mit mehreren seiner besonderen Fotografien geplant. Doch Gesundheitliches kam dazwischen und so gibt es heute nur diese eine Ausstellung mit nur einer Vernissage in Utting statt derer zwei in Dießen und hier.

Kommen wir zu meinen Bildern. Eigentlich meint Matisse „der Maler malt, wie der Vogel singt“. Erklärungen des Künstlers selbst seien also mehr als überflüssig. In meinem Fall ist das nicht ganz so, da ich als Lehrer gewohnt bin die Dinge zu beschreiben und zu erklären. Warum nicht auch meine eigenen?

„Wo nehm` ich, wenn es Winter wird, den Sonnenschein und Schatten der Erde“? Ich habe mit Hölderlin begonnen, weil eigenartigerweise in all den Bildern des vergangenen Sommers, die ich hier zeige, dieses Gedicht eine gewisse Rolle spielt. Dass ich in den Bildern Licht einfange, wie mit einem Brennglas, ist schon aus den italienischen Tankstellen und anderen Serien bekannt. Vielleicht gelingt mir das auch mit den „Bildern vom See“. Noch während wir gestern die Arbeiten an die Nägel hingen, meinte eine Passantin, ich fange mit den Bildern Leben ein. Licht und Leben — ja gewiss, das wäre in meinem Sinne. Wenn man so etwas in Malerei sammeln könnte wie einen Vorrat für den Winter, dann wäre dieser kleine Raum hier in Utting zumindest eine denkbare Antwort auf Hölderlins Frage. Ich bin zum Schluss noch das ganze Gedicht schuldig, geschrieben in einem Ausdruck, über dessen Pathos man heute teils etwas staunt. Erlaubt mir als Maler mit den Worten eines Romantikers zu sprechen. Keine Sorge: die Bilder, die wir hier sehen, sind die Bilder eines Zeitgenossen.

Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.

Weh mir, wo nehm’ ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein,
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.