Eröffnung:
Freitag, 4. Juli 2025, 19:00 Uhr
Hörspielaufführung mit Künstlergespräch:
Sonntag, 6. Juli 2025, 19:00 Uhr
Im Juli zeigt der raumB1 in Utting eine ganz besondere Ausstellung, die angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen weltweit eine beklemmende und traurige Aktualität erhält:
Yorck Dertinger präsentiert die fotografische Langzeitstudie „Srebrenica – Ich zählte mein Leben in Sekunden“ des international renommierten Fotografen Armin Smailovic – anlässlich des 30. Jahrestags des Massakers von Srebrenica.
Diese eindrucksvolle Arbeit entstand über einen Zeitraum von sechs Jahren und geht weit über klassische Dokumentarfotografie hinaus. Smailovic begann seine Recherche 2009, als er bei einem Fototermin auf einen der wenigen Überlebenden des Völkermords traf – einen Mann, der das Massaker unter über 1.500 ermordeten Menschen wie durch ein Wunder überlebte. Diese Begegnung wurde zum Ausgangspunkt für eine intensive und schonungslose Auseinandersetzung mit den Ereignissen von 1995.
Smailovic sprach mit Überlebenden, Angehörigen, niederländischen Blauhelmsoldaten – und gemeinsam mit dem Journalisten Branko Simic auch mit Tätern. 2015 führten diese Recherchen zur Uraufführung des dokumentarischen Theaterstücks „Srebrenica – ich zählte mein Leben in Sekunden“ am Thalia Theater Hamburg.
Ein zentrales Element der Ausstellung ist die Kraft der Fotografie als Form des Erinnerns und Widerstands. Am Sonnatg, den 6. Juli 2025 um 19 Uhr, wird im raumB1 das darauf basierende Hörspiel des Deutschlandfunks aufgeführt – im Anschluss folgt ein Künstlergespräch mit Armin Smailovic.
Armin Smailovic lebt zwischen München und Sarajevo und arbeitet international als Fotograf, Autor und Regisseur. Seine Reportagen, Porträts und Langzeitprojekte erscheinen in führenden Medien wie dem SZ-Magazin, ZEITmagazin und Der Spiegel, ebenso wie bei Institutionen wie den Vereinten Nationen. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Hansel-Mieth-Preis, dem LEAD Award, dem Preis der Stadt München sowie dem Marler Medienpreis für Menschenrechte von Amnesty International. Als Mitbegründer des Fotodoks-Festivals und der Agentur Focus – Die Fotograf*innen zählt er zu den prägenden Stimmen der deutschsprachigen Dokumentarfotografie.
Die Ausstellung ist ein dokumentarisches Mahnmal – ein visuelles Zeugnis über Erinnerung, Verantwortung und das Überleben.
Gerade heute, angesichts wachsender nationalistischer, autoritärer und geschichtsrevisionistischer Tendenzen weltweit, ist ihre Botschaft dringlicher denn je.
Vernissage: Freitag, 4. Juli 2025, 19:00 Uhr
Hörspielaufführung mit Künstlergespräch: Sonntag, 6. Juli 2025, 19:00 Uhr
Weitere Öffnungszeiten:
Sa.5. So. 13. und So. 20. Juli, 15-18 Uhr
Finissage: 27. Juli, 15-18 Uhr
raumB1, Bahnhofstraße 1, Utting am Ammersee

