Ausstellung Gruppe 47 – Treffen in Utting vor 70 Jahren

Im Oktober 1949, vor genau 70 Jahren,  fand das Herbsttreffen  der Gruppe 47 im Cafe Bauer in Utting in der Bahnhofstraße 6 statt.

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Aus diesem Anlass zeigt Harry Sternberg im Raum B1 eine Ausstellung über dieses Treffen mit verschiedenen Zeitungs- und Rundfunkberichten. Zeichnungen von Henry Meyer-Brockmann  von den teilnehmenden Literaten, illustrieren die Dokumentation. Originalkarikaturen von Henry Meyer-Brockmann wurden zum Jahreswechsel 2018/2019  in einer eigenen Ausstellung im B1 gezeigt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1947 gründete sich die Gruppe 47 um einen gesellschaftlichen Neuanfang in der Literatur und der Sprache zu starten. Hauptinitiator war der Journalist und Autor Hans Werner Richter. Er lud, bis zur Auflösung der Gruppe im Jahr 1967, viele Literaten und Verleger immer per Postkarte zu den Treffen ein. Es gab in der Gruppe 47 keine feste Mitgliederstruktur.

In diesen 20 Jahren waren viele bekannte deutschsprachige Autoren u. a.  Günter Eich, Heinrich Böll, Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann, Martin Walser, Siegfried Lenz, Hans Magnus Enzensberger und der aktuelle Literaturnobelpreisträger Peter Handke mit dabei.

Mit dem  6. Treffen in Utting endete die Konstitutionsperiode, wie eine Reihe ehemaliger Gruppenmitglieder sie bezeichneten. Eine literarische Werkstatt freundschaftlich verbundener Schriftsteller.

Herbert Hupka vom Münchner Rundfunk berichtet 1949 über dieses Treffen:

„Vom I4. bis 16, Oktober 1949 traf sich in Utting am Ammersee die Gruppe 47. Wer zu dieser Gruppe 47 eigentlich gehört, ist schwer zu sagen. Sie erhebt nicht den Anspruch auf Prominenz. Es ist dies eine Gruppe von jungen Schriftstellern, die sich I947 zusammentat und ihre erste literarische Heimstätte in der dann später eingegangenen Zeitschrift  „Der Ruf“ fand. Jung bedeutet hierbei nicht nur jung im biologischen Sinne, sondern meint darüber hinaus Schriftsteller, die wissen, dass sie noch zu lernen haben, und die sich freimütig der Kritik stellen, um aus der Kritik die Maßstäbe für Können oder Unvermögen zu erhalten. Es haben sich hier Schriftsteller zusammengeschlossen, die fast alle ein gemeinsames Herkommen haben, und das ist das Erlebnis der Diktatur und des Zweiten Weltkrieges, und die fast alle ein gemeinsames Ziel haben, und das ist ihr „publizistisches Anliegen“, wie es Franz Josef Schneider in Utting ausdrückte.“

In anderen Beiträgen wird auch über die Existenzsorgen der Schriftsteller, die in der Nachkriegszeit herrschten erzählt.

In der Ausstellung wird eine Zeitreise in die literarischen Anfänge  der Nachkriegsliteratur unternommen.

Ausstellung
GRUPPE 47
6.Treffen vor 70 Jahren im
Cafe Bauer in Utting

Raum B1 Utting
Bahnhofplatz 1

20. Oktober bis 10. November 2019
Sonntags geöffnet von 14 bis 18 Uhr
oder nach telefonischer Vereinbarung
unter 0163/6350853

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