Unser ereignisreiches erstes Jahr als Betreiber des raumB1 neigt sich dem Ende zu, und wir blicken stolz auf spannende Monate als Ausstellungsmacher zurück. Unsere vielfältigen Projekte haben bei unseren Besucher*innen und Künstler*innen ausschließlich positve Resonanz gefunden und bestärken uns darin, auch 2025 mit einer breiten Palette künstlerischer Positionen die Kulturlandschaft am Westufer des Ammersees und darüber hinaus zu bereichern. Schon jetzt sind für 2025 mehrere spannende Ausstellungen in Vorbereitung.
Doch bevor es soweit ist, haben wir noch etwas Besonderes vor:
HOLYMOLY – Kunst zum Mitnehmen An fünf Terminen im Dezember verwandelt sich der raumB1 zur Vorweihnachtszeit in einen alternativen Ort der Begegnung – stimmungsvoll, überraschend und inspirierend zugleich. Von Objekt und Skulptur über Malerei bis hin zu Fotografie stellen namhafte Künstler*innen ihre Werke aus. Eine Ausstellung voller wunderbarer Kunstwerke, die nicht nur zum Entdecken einladen, sondern auch direkt erworben und mitgenommen werden können!
Ein Teil des Erlöses fließt dabei in den Fortbestand des raumB1: Die Künstler*innen haben sich dazu entschlossen, einen Teil ihrer Einnahmen zu spenden, um unsere ehrenamtliche Arbeit zu unterstützen. So tragen die Besucher*innen mit dem Erwerb eines Kunstwerks aktiv dazu bei, die lokale Kunstszene zu fördern und eine lebendige Plattform für künstlerische Begegnungen zu sichern.
Auch ohne die Absicht, die private Kunstsammlung um ein besonderes Objekt zu erweitern, freuen wir uns auf Ihren Besuch. Wie bei allen Ausstellungen im raumB1 sind es die Begegnungen und der wertvolle Austausch über Kunst und Kultur, die einen wichtigen Teil unseres Engagements ausmachen.
Herzliche Grüße das raumB1 Team
Start: Sonntag, 1. Dezember 2024 (1. Advent), 14 – 18 Uhr – Glühwein, Feuer und Musik inklusive
Weitere Termine: Samstag, 7.12., Sonntag, 8.12., Samstag, 14.12., Sonntag, 15.12., jeweils von 14 – 18 Uhr
Teilnehmende Künstler*innen: Toni Braovac . Yorck Dertinger . Hannah Doepke . Frank Fienbork . Diana Graham (Hans Dumler) . Claudia Hassel . Alexandra Hendrikoff . Ele Kittl . Victoria Martini . Mario Milchbrantweinstätter . Mathias Neuhauser . Marius Polter . seba.
Nachdem wir den raumB1 im Oktober den Uttinger Ateliertagen zur Verfügung gestellt haben, geht es nun am 1. November bei uns weiter. Der jüngste, aus unserer Reihe, Andi Dietz möchte euch seinen guten Freund Marius Polter vorstellen.
Marius Polter, geboren 1986, ist im malerischen Schondorf am Ammersee in Oberbayern aufgewachsen, einer Region, die für ihre bereichernde Natur und reiche kulturelle Landschaft bekannt ist. Hier fand er früh seine Quelle der Inspiration, die ihn bis heute prägt.
Als jemand, der tief mit der Natur verbunden ist, bewegt sich Polter mit einer natürlichen Leichtigkeit in dieser Welt und schätzt den Austausch und die Begegnungen mit anderen Menschen. Sein feines Gespür für Formen, Strukturen und Stimmungen in der Natur bildet die Grundlage seines künstlerischen Schaffens, das er bereits seit frühester Kindheit mit einem ausgeprägten Gestaltungsdrang und großer Kreativität verfolgt.
Sein künstlerisches Hauptmaterial ist Efeuholz, ein Naturprodukt, das oft unbeachtet bleibt, doch in Polters Händen eine neue Bedeutung erhält. Er erkennt in diesem Holz nicht nur seine Beschaffenheit, sondern liest darin eine eigene, einzigartige Formensprache. Durch geduldige und präzise handwerkliche Arbeit befreit er Figuren aus dem Holz, die oft überraschend und mitunter bizarr wirken. Ihre filigrane Struktur und Leichtigkeit stehen dabei im faszinierenden Kontrast zum robusten Material.
Seine Werke tragen eine seltene Dualität in sich: Sie strahlen zugleich Lebendigkeit und Ruhe aus, wodurch sie eine tiefe, meditative Präsenz entwickeln. Diese Spannung zwischen Bewegung und Stille, Dynamik und Fragilität, macht Polters Skulpturen zu etwas Einzigartigem. Die Figuren laden Betrachter ein, nicht nur zu staunen, sondern auch immer wieder neue Details und Interpretationen zu entdecken, wodurch jede Begegnung mit den Werken zu einem persönlichen Erlebnis wird.
Im Laufe des Novembers wird Marius Polter nicht nur seine Werke ausstellen, sondern an ausgewählten Tagen auch persönlich vor Ort sein. In der gemütlichen Atmosphäre am Holzofen wird er live schnitzen, sodass Besucher hautnah erleben können, wie seine einzigartigen Skulpturen entstehen.
Zur Vernissage sowie an diesen besonderen Tagen laden wir Sie herzlich ein, mit uns gemeinsam Zeit zu verbringen. Nutzen Sie die Gelegenheit, in entspannter Runde über die Kunst, das Material und all die Themen ins Gespräch zu kommen, die sich in dieser regionalen Begegnung ergeben. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und den lebendigen Austausch!
Vernissage
Freitag den 01.11.24 19:00 Uhr.
Öffnungszeiten Sa. 02.09 16:00 – 19:00 Uhr Sa. 09.11 16:00 – 19:00 Uhr Sa. 16.11 16:00 – 19:00 Uhr Sa. 23.11 16:00 – 19:00 Uhr
Im raumB1 in Utting geht es diesen Sommer nahtlos weiter, und wir freuen uns über eine Ausstellung mit der Künstlerin Victoria Martini, die erneut von Joerg Staeger kuratiert und präsentiert wird.
Victoria Martini nutzt in ihrer Kunst ein eher unkonventionelles Medium: die Handstickerei. Diese traditionelle Technik, häufig mit häuslicher Handarbeit und historischer Textilkunst verbunden, hat Martini in über 20 Jahren zu einem Werkzeug für die Erkundung und Darstellung menschlicher Erfahrungen und sozialer Fragestellungen weiterentwickelt. In Ihren Arbeiten thematisiert sie aktuelle politische und gesellschaftliche Themen unter anderem der immer sichtbar werdenden Auswirkungen von Globalisierung auf unsere Natur als auch der Digitalisierung unseres Lebens. Durch die aufwändige Technik der Handstickerei schafft sie einen Kontrapunkt, reflektiert Ereignisse und gibt ihnen auch auf einer zeitlich erfahrbaren Ebene ihren Raum zurück.
Victoria Martini – Vom Verblassen der Bilder
Im Jahre 1919 veröffentlichte Sigmund Freud einen Text über „Das Unheimliche“. Interessant daran erscheint, wie Freud die Bedeutungsherkunft des Unheimlichen nachvollzieht. Zunächst war der Begriff heimlich gleichbedeutend mit heimisch, also vertraut. Da sich das in diesem Sinne Heimliche aber verdächtig dem Blick der Öffentlichkeit entzieht, entwickelte der Begriff seine uns heute geläufige, negative Konnotation. Das eigentlich Vertraute, Heimeliche, näherte sich mehr und mehr seinem Gegenteil an, dem Unheimlichen. Freud erläutert in seinem Text, dass der Umkehrschluss des Unheimlichen nicht das Gegenteil des heimlichen/heimeligen ist, sondern das das Unheimliche aus dem Vertrauten/Heimischen entsteht. Der Moment, in dem sich in uns Vertrautes in Unheimliches verwandelt, ist bedeutsam für das Thema der Serie „Vom Verblassen der Bilder“.
Die im Jahr 2016 begonnene Serie von Naturkatastrophen sollte damals ein Sinnbild des subtilen Gefühls der Bedrohung durch Nachrichtenströme sein und ist ein paar Jahre später schon Zeichen einer für uns alle näherrückenden bedrohlichen Lage geworden – dem durch uns Menschen verursachten Klimawandel. Im Zeichen der Globalisierung in welchem sich die Dinge scheinbar für uns öffnen und wir mehr Einblick in das Geschehen der Zeit nehmen können, zeigt sich unsere Welt entfremdet, denn die Beschränktheit unseres eigenen Handlungsspielraumes wird uns mit dem Blick durch die mediale Berichterstattung bewusst. Die Flut an Bildern die täglich über unsere Bildschirme laufen, scheint überwältigend. Wir sind umzingelt von unheimlichen Bildern, die auf allen Kanälen in unser Heim, in unser Heimliches, drängen. Eine Nachricht reiht sich an die nächste, so ist der Titel der Serie auch unserer menschlichen Natur geschuldet, diese Schreckens-Bilder verblassen zu lassen.
Victoria Martini beschäftigt sich schon seit mehr als 20 Jahren mit der Stickerei. Inspiriert werden Victoria Martini‘s Bilder durch alte botanische Illustrationen, Comics und Cartoons, aber auch Druckgraphische Werke alter Meister und anderer kunsthistorischer Quellen. Bilder werden collagiert und verfremdet, in Ihren Proportionen verzerrt und so in einen neuen Kontext gesetzt. Ihre Werkgruppen widmen sich häufig den Zyklen des Lebens, dem Werden und Vergehen, die durch den Lichteinfall auf das Bild selbst dem zyklischen Prozess des Lichtes (Tag und Nacht) beeinflusst werden. So erscheinen die Bilder der Serie „Vom verblassen der Bilder“ in jedem Licht anders, schillernd und schimmernd und verändern sich im Laufe des Tages und beschreiben damit den Zyklus eines Tages und den Lebenszyklus allen Natürlichen. Victoria Martini hat freie Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, studiert und war an zahlreichen Ausstellungen in Galerien und Museen beteiligt.
Ansprache zurVernissage am Freitag 19.07.2024 19:00
Eröffnungsansprache (Foto: Yorck Dertinger)
Liebe Kunstinteressierte, liebe Freunde, herzlich willkommen im raumB1. Mein Name ist Joerg Staeger. Ich bin einer der drei Betreiber des raumB1. Heute habe ich die besondere Freude, Ihnen den Künstler und guten Freund Daniel Goehr vorzustellen. Daniel Goehr ist ein Bildhauer, und arbeitet somit hauptsächlich dreidimensional. Da seine Werkreihen Themen behandeln, die sich ständig ineinander verschränken und aufeinander beziehen, möchte ich seine Arbeit lieber als multidimensional und vielschichtig beschreiben. Es geht um Mythen, Legenden, Abenteuer und Heldenreisen. Jemand fragte mich, ob Daniel ein Mittelalter Fan sei. Diese Frage konnte ich nicht beantworten, aber Sie können ihn das sicher gleich selbst fragen.
Ich weiß jedoch, dass Daniel sich für eine Idee interessiert, die als Monomythos bekannt ist. Dieser Begriff wurde von dem amerikanischen Mythenforscher Joseph Campbell geprägt. Der Monomythos beschreibt nicht nur die Struktur von mythologischen Erzählungen, sondern auch von modernen Geschichten in Literatur und Film. Viele berühmte Werke wie “Star Wars”, “Der Herr der Ringe” und “Harry Potter” folgen dem Muster der Heldenreise. Campbell argumentierte, dass diese universelle Struktur tief in der menschlichen Psyche verwurzelt ist und unsere kollektiven Träume, Ängste und Hoffnungen widerspiegelt.
Daniel greift diese Idee in verschiedenen Aspekten auf. Er zerlegt und rekonstruiert Fragmente, die aus uralten Erzählungen stammen könnten, aber auch aus Computerspielen, oder sind es vielleicht Kulissen aus dem Theater oder Filmen? Goehr`s Praxis ist verwurzelt in der Auseinandersetzung mit der Erinnerung an Oberflächen, Materialien, Formen und Funktionen aus der Zeit des Heranwachsens, der Adoleszenz. In jedem Fall hinterfragen seine Arbeiten das Streben nach übermenschlicher Stärke, materiellem Reichtum, dauerhaftem Glück, individueller Erleuchtung und Allmachtsfantasien.
Besonders bemerkenswert sind die Werkstoffe, die in dieser Ausstellung Verwendung finden. Sie könnten gegensätzlicher nicht sein. Auf der einen Seite arbeitet Goehr mit Hartschaum aus der Bauindustrie. Bei entsprechender Lagerung hält das Material fast eine Ewigkeit. Daniel beschreibt es als das Material des Erdöl-Jahrhunderts. Dem gegenüber steht die Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit von Zucker. Zucker als Material verändert sich im Laufe der Zeit, schmilzt oder zerbricht, was die Vergänglichkeit und den ständigen Wandel betont. Vielleicht ist es so, dass von der Zeit, von der menschlichen Existenz nur Ruinen übrig bleiben, während essentielle Informationen in Erzählungen zeitlos weiterleben können.
Seine neue Serie betitelt Daniel mit „SugarGrail“. Übersetzt bedeutet dies „Zuckergral“. In der Literatur wird der Gral oft als geheimnisvolles, heiliges Gefäß dargestellt, dem übernatürliche Kräfte zugeschrieben werden. Die Kelche von Daniel bestehen komplett aus Zucker, und sollen fragile Symbole für die Suche nach Wissen und Weisheit sein, und daran erinnern, dass Erleuchtung und Erkenntnis oft von zerbrechlicher und vergänglicher Natur sind. Gießformen sind ein zentrales Werkzeug im künstlerischen Prozess, wenn mit Zucker gearbeitet wird. Diese Formen bieten die Möglichkeit, detaillierte und komplexe Strukturen zu erschaffen. Mithilfe selbstgebauter Gießformen schafft Daniel Goehr seine fragilen Objekte und wird während der Ausstellungsdauer vor Ort weiter neue Objekte gießen. Um uns seine neue Serie „SugarGrail“ vorzustellen, hat er den raumB1, wie er es beschreibt, in einen Zufluchtsort für Reisende, Suchende, Abenteurer und Helden verwandelt. Dieser Ort lädt dazu ein, sich zu begegnen, zu reflektieren und sich auszutauschen, bevor jeder wieder seiner ganz persönlichen Heldenreise nachgeht. Treten Sie ein, verweilen Sie, und kosten Sie unbedingt vom Kelch der Erkenntnis. Joerg Staeger, im Juli 2024
Liebe Kunstfreund:innen, im raumB1 in Utting geht es Schlag auf Schlag. Die nächste spannende Ausstellung steht bereits in den Startlöchern, und wir freuen uns, Ihnen das kommende Projekt vorstellen zu dürfen, kuratiert von Joerg Staeger: Der Bildhauer Daniel Goehr, Absolvent der Akademie der Bildenden Künste München (Prof. Stephan Huber), verwandelt das ehemalige Fremdenverkehrsamt am Bahnhof in Utting in einen Zufluchtsort für Reisende, Suchende, Abenteurer und Helden. Dieser Ort lädt dazu ein, einzukehren, zu verweilen und vom Kelch der Erkenntnis zu kosten. Erleuchtung, Adoleszenz, Mythen und Legenden, Abenteuer und Heldenreisen sind Themen, die in Goehrs Arbeit anklingen. Diese vielfältigen Facetten verdeutlichen die Vielschichtigkeit und Tiefe der Interpretation des Begriffs “Gral”. Jede Facette bietet eine einzigartige Perspektive auf das uralte Symbol und seine Bedeutung in unterschiedlichen Kontexten der menschlichen Erfahrung.
Daniel Goehr verwendet häufig Zucker als Material für seine Skulpturen und Multiples. Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit von Zucker verleihen den Kunstwerken eine besondere Tiefe. Zucker ist ein Material, das sich im Laufe der Zeit verändert, schmilzt oder zerbricht, was die Vergänglichkeit des Lebens und die ständige Veränderung betont.
Gießformen sind ein zentrales Werkzeug im künstlerischen Prozess, wenn mit Zucker gearbeitet wird. Diese Formen bieten die Möglichkeit, detaillierte und komplexe Strukturen zu erschaffen. Mithilfe selbstgebauter Gießformen schafft Daniel Goehr fragile Objekte, die sich mit den Themen Heroismus, Kindheit und Vergänglichkeit auseinandersetzen.
Vom 19. Juli .bis 11. August 2024 wird der Künstler im Raum B1 in Utting seine neue Serie SugarGrail vorstellen und mehrmals während der Ausstellungsdauer vor Ort neue Objekte gießen.
Die Heldenreise ist ein universales Erzählmuster, das tief in der menschlichen Psyche verwurzelt ist. In der Literatur wird der Gral oft als geheimnisvolles, heiliges Gefäß dargestellt, dem übernatürliche Kräfte zugeschrieben werden. Innerhalb der Heldenreise symbolisiert der Kelch die Suche nach Wissen, Weisheit und Erleuchtung.
Goehr`s neue Serie SugarGrail veranschaulicht diese Suche und die Momente der Erkenntnis und des persönlichen Wachstums. Die Werke sind fragile Symbole für die Weisheit, die Helden auf ihren Reisen erlangen, und erinnern daran, dass Erleuchtung oft von zerbrechlicher und vergänglicher Natur ist.
Goehr`s Praxis ist tief verwurzelt in der Auseinandersetzung mit der Erinnerung an Oberflächen, Materialien, Formen und Funktionen aus der Adoleszenz. Durch Dekonstruktion und Rekonstruktion schafft er neue Bedeutungen und Narrative. Zucker, ein flüchtiges Genussmittel, symbolisiert die Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit von Erinnerungen und Emotionen.
Wir freuen uns schon auf Ihren/Euren Besuch, um gemeinsam herauszufinden, welche Weisheiten SugarGrail enthüllen kann!
Mathias Neuhauser: L ́ Ultima Uscita Paradiso – Letzte Ausfahrt Paradies
Yorck Dertinger präsentiert:
Liebe Kunstfreund:innen,
Im raumB1 in Utting, seit Kurzem unter neuer Regie, freut man sich, nach dem erfolgreichen Auftakt von Mario Milchbrandtweinstättder, bereits auf die nächste Ausstellung zu der wir Sie/Euch herzlich einladen wollen:
Yorck Dertinger präsentiert:
Mathias Neuhauser: L ́ Ultima Uscita Paradiso – Letzte Ausfahrt Paradies
Dertinger, selbst seit vielen Jahren als professioneller Fotograf unterwegs, ist begeistert von der Gelegenheit, die Fotoarbeiten von Neuhauser erstmalig öffentlich ausstellen zukönnen. Mit „Letzte Ausfahrt Paradies“ präsentiert M. Neuhauser erstmals ein Fotoessay.
Der namhafte Musikproduzent Mathias Neuhauser, bekannt für seine Zusammenarbeit mit Größen wie Iggy Pop, A-HA und Skunk Anansie sowie für seine Beiträge zu internationalen Werbekampagnen und Filmmusiken zeigt nun eine weitere Facette seines künstlerischen Schaffens: die Fotografie.
Mathias Neuhauser hat sich mit seiner einzigartigen Herangehensweise und seinem unverkennbaren Blick einen Namen gemacht. Die Unmittelbarkeit und Diskretion des iPhones ermöglichten Bilder von ungewöhnlicher Intimität und Schärfe.
Mit einer eigenen Sichtweise auf die Welt entdeckt er seine Poesie des Alltags in vermeintlich banalen Dingen und skurrilen Momenten. Witz, bis hin zu schmerzvoller Ironie, sowie eine ganz eigene Ästhetik, bieten Einblicke in eine Welt, die Viele sich das ganze Jahr über herbeisehnen.
Mit durchaus vergleichbaren Ansätzen wie in den Arbeiten der berühmten Fotografen Martin Parr und Bruce Gilden, fängt Neuhauser Momente und Details ein und verleiht ihnen eine besondere narrative Kraft. Anlässlich der Ausstellung im raumB1 werden Arbeiten zu sehen sein, die über einen längeren Zeitraum an verschiedenen südeuropäischen Urlaubsorten entstanden sind.Neuhauser wird seine Arbeiten in einem speziell für den raumB1 entwickelten Installationskonzept präsentieren, das die suggestive Kraft seiner Bilder auf wunderbare Weise unterstützt und die Besucher des raumB1 auf eine Reise in seine spannende und überraschende visuelle Welt mitnimmt.
Die Ausstellungseröffnung im raumB1 findet zeitgleich mit dem Start des jährlichen Summermarkts in Utting am Freitag, den 21. Juni 2024 statt. Wir freuen uns auf viele bekannte und noch unbekannte Gesichter und sind schon gespannt auf die persönlichen Reiseberichte….
Am Samstag 04.05.2024 konnten wir live dabei sein wie Mario Milchbrandtweinstättder zum Thema „MACHT.KONTROLLE. UNGLÜCKLICH?“ durch Einstrichzeichnungen in eine Fusion von Minimalismus und tiefgreifenden Emotionen eingetaucht ist.
In einer 3,5-stündigen Live-Performance begab sich Mario, auch bekannt als Miene Gruber, in ständiger Interaktion mit dem Publikum auf die Spuren sublimierter Ängste und zwischenmenschlicher Abgründe, um den Raum B1 in ein ungeradliniges Gesamtkunstwerk zu verwandeln.
Foto: Yorck Dertinger
Mit der engagierten Unterstützung eines begeisterten Publikums entstand eine wunderbare, herrlich kuriose Geschichte, die vom 5. Mai Juni, zu erleben und zu bestaunen war. Am Sonntag 02.06.2024 ab 16:00 ist die letzte Gelegenheit.
Foto: Yorck Dertinger
Sonntag den02.06.2024 Finissage ab 16:00 – open end Der Künstler ist anwesend. Das T-Shirt zur Ausstellung ist rechtzeitig zur Finissage fertig geworden!!
T-Shirt zur Ausstellung zur Finissage am 02.06.2024 erhältlich
Es geht weiter – und wie: Nachdem Harry Starnberg nach sechs Jahren ‚seinen‘ raumB1 am Uttinger Bahnhof als Kurator verlässt, haben die drei Nachfolger bereits ihr erstes Kunstprojekt kuratiert: die Künstler aus der Region Yorck Dertinger, Joerg Staeger und Andi Dietz.
Utting – Beim raumB1 im Herzen von Utting liegt das Konzept ja praktisch schon im Namen. Nur ein Raum, gerade mal 22 Quadratmeter messend. Und doch ist dieser kleine Raum so viel mehr. Der Ort ist inzwischen zu einer festen Institution in der Region für Kunst und Kultur und für den Austausch zwischen Künstlern und Publikum geworden.
Der raumB1 in Utting: Wenn der Raum selbst zum Kunstobjekt wird
Besser als Miene Gruber, bei der Eröffnung des raumB1 unter neuer Ägide als sein Alter Ego Mario Milchbrandweinstätter auftretend, hätte das niemand beweisen können: ein Raum mit vier Wänden, ein Künstler, ein Stift – und der raumB1 verwandelt sich in ein komplettes Gesamt-Kunstwerk durch Milchbrandweinstätters Ein-Strich-Zeichnung über alle vier Wände mit dem Titel „Macht. Kontrolle. Unglücklich?“. Vor Beginn der Aktion raunte der Künstler noch: „Kommt ruhig rein, wenn´s mir zu viele werden, schmeiß ich euch wieder raus“. Und natürlich war es brechend voll im Raum bei seiner Aktion zur Eröffnung des raumB1 bei schönstem Wetter, der Künstler ertrug es dennoch gelassen. Noch eine knappe Woche ist das großartige Kunstwerk mit den zahlreichen Geschichten, die es erzählt, durch die große Fensterfront zu betrachten. Eine Finissage mit dem anwesenden Künstler findet am kommenden Sonntag, 2. Juni, ab 16 Uhr im raumB1 statt – mit open End.
Fulminanter hätte die Staffelübergabe des kleinen Kulturraumes von der alten Leitung unter Harry Sternberg an das neue Team nicht laufen können. Zudem hat das neue Team – bestehend aus den Künstlern Yorck Dertinger, Joerg Staeger und Andi Dietz – bei der Eröffnung auch schon darauf hingewiesen, was in nächster Zeit im raumB1 so angedacht ist und passieren wird.
Ganz klar wird es weiter Ausstellungen geben, wobei die Betreiber hier den Horizont weit über das Umfeld der regional ansässigen Künstler hinaus weiten wollen. Zudem wollen sie Künstlern einen Raum geben, deren Arbeiten bisher noch nie zu sehen waren. „Es geht uns um Entdeckungen, darum, etwas ans Licht zu holen“, begründet das Yorck Dertinger.
Wie schon bei der Eröffnung soll auch der Raum als eigenes Kunstobjekt genutzt werden – egal ob in ihm Kunst gemacht wird, um die Betrachter in den Prozess des Kunstmachens einzubeziehen, oder ob Kunst gemeinsam mit dem Publikum entstehen wird: Am Ende steht ein ‚Kunstmachort‘ für alle Besucher, egal welchen Alters.
Der raumB1 am Uttinger Bahnhof: ein Lebendiger Kulturort
Es geht den Organisatoren darum, den Raum lebendig zu halten, Künstler und Publikum zu verbinden und zu einem „quirlig lebendigen Ort für Kultur“ zu machen – dies ganz im Sinne von Sternberg, der sich über diese Entwicklung freut.
Aber wie kann das funktionieren? Muss solch ein Kulturraum nicht auch auf ausreichende Einnahmen schielen? Damit das Monetäre nicht entscheidend ist, engagieren sich die drei Macher zum einen ohne finanziellen Ausgleich mit großem Einsatz. Zum anderen hilft aber auch die Unterstützung der Gemeinde Utting, die in ihrem Pachtvertrag die Kosten für den Raum in einem erträglichen Rahmen hält. Nichtsdestotrotz und weil Kunst und Kultur auch immer kosten, steht bei jeder Öffnung, jeder Ausstellung, jedem Projekt eine Spendendose bereit, „das Eckige darf hier gerne in das Runde“, wünschen sich die drei Betreiber.
Bereits jetzt sind die nächsten Kunstevents im raumB1 geplant. Den Anfang macht dabei der Komponist Mathias Neuhauser aus München mit seinen Fotografien „Sommerbilder“. In dem Metier bildende Kunst stellt er im raumB1 das erste Mal aus. Passend zu dem Thema Sommer findet die Vernissage zeitgleich mit der Eröffnung des Uttinger „Summermarkts“ am 21. Juni statt. Zwei starke sommerliche Gründe, um Utting und dem raumB1 an diesem Tag einen Besuch abzustatten.
Soviel ist sicher, wir können uns auf unterschiedlichste Ausstellungen und Aktionen im raumB1 freuen: Er wird – wie schon unter Sternbergs Ägide – einer der spannendsten Kulturräume rund um den Ammersee bleiben. Gregor Netzer
Der Kunstraum raumB1 in Utting wird weiterhin seine Türen offenhalten! Es ist gelungen diesen einzigartigen Ort der Kreativität und Inspiration zu erhalten.
Joerg Staeger, Yorck Dertinger und Andi Dietz werden die Weiterführung des raumB1 ab sofort übernehmen.
Unser langjähriger Bezug zur Region und die Leidenschaft für Kunst und Kultur hat uns überzeugt, dass der raumB1 weiterhin ein Ort der Begegnung und des Austauschs für Künstler:innen und Kunstliebhaber:innen bleiben soll!
An dieser Stelle möchten wir auch unserem lieben Freund und Gründer des raumB1, Harry Sternberg, herzlichsten Dank aussprechen. Harry hat mit seinem Einsatz, seiner Leidenschaft und seiner Vision diesen Ort zu einer kulturellen Institution in Utting und darüber hinaus gemacht.
Auch der Gemeinde Utting möchten wir Dank aussprechen. Durch die Überlassung des Pachtvertrags hat sie maßgeblich dazu beigetragen, dass der raumB1 auch in Zukunft ein integraler Bestandteil unseres kulturellen Lebens sein wird.
Yorck, Andi und Joerg werden sowohl alleine als auch im Kollektiv Projekte entwickeln, kuratieren und veranstalten. Mit Einzelausstellungen, Gemeinschaftsprojekten, interaktiven und performativen Veranstaltungen wollen sie die Grenzen der kreativen Möglichkeiten im raumB1 weiter ausloten und die Besucher:innen mit neuen spannenden Perspektiven und künstlerischen Visionen überraschen, zum Nachdenken und Entdecken anregen und die Vielfalt und Kreativität der Kunstszene weiter fördern.
Der raumB1 wird weiterhin ein Ort sein, an dem die Kunst lebt und atmet, und wir freuen uns darauf, Sie alle bei unseren zukünftigen Veranstaltungen begrüßen zu dürfen!!
Gleich am Samstag den 04.Mai 2024 startet der raumB1 mit Mario Milchbrandtweinstättder:
Ab 17:00 können Sie live dabei sein wie Mario Milchbrandtweinstättder zum Thema „MACHT.KONTROLLE. UNGLÜCKLICH?“ durch Einstrichzeichnungen in eine faszinierende Fusion von Minimalismus und tiefgreifenden Emotionen eintaucht. Trotz ihrer scheinbaren Einfachheit enthalten Milchbrandweinstätters Einstrichzeichnungen eine Tiefe und Komplexität, die den Betrachter dazu anregen, über die Oberfläche hinaus in die Tiefen der menschlichen Erfahrung einzutauchen
Der Demotivationstrainer und Einliniezeichner Mario Milchbrandtweinstätter, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, stets alle in ihn gestellte Hoffnungen und Anforderungen jäh im Keim zu ersticken, hat sich auf ein noch nie da gewesenes Experiment eingelassen, den Kunstraum raumB1 in Utting mit einer Linie auf den Spuren der sublimierten Ängste und zwischenmenschlichen Abgründe zu einem ungradlinigen Gesamtkunstwerk zu verwandeln.
04.05.2024 Eröffnung ab 17:00 – open end 05. – 19.05.2024 Öffnungszeiten Sonntags von 16:00 – 19:00 Uhr
Wer in Utting zum Ammersee möchte, egal wie er anreist, kommt unweigerlich an der Bahnhofstraße eins vorbei. Früher befand sich an der zentralen Adresse die Touristeninformation der Gemeinde in einem kleinen Pavillon aus den 70er Jahren. Jetzt befindet sich dort der über die Landkreisgrenzen hinweg bekannte Kulturort „raumB1“. Lange zeit hat ihn Harry Sternberg kuratiert. Jetzt ist es für ihn an der Zeit, ‚seinen‘ Raum weiterzugeben.
Utting – Der raumB1 ist ein pulsierender und spannender Ort für Kunst, Kultur und Begegnung. Zu verdanken ist das Harry Sternberg, der als rühriger Gründer und Kurator das B1 seit nunmehr sechs Jahren als eine Erfolgsgeschichte betreibt; ohne das B1 wäre die Kulturregion Ammersee ärmer.
Die Idee, einen Begegnungsort für Kunst und Kultur zu schaffen, beschäftigte Sternberg schon länger – er selbst ist als Fotograf in der Kunst tätig. Gleich nach dem Austreten aus dem aktiven Berufsleben begann die Planung. Zuerst dachte er an einen Bauwagen, jedoch flatterte schon damals in seinem Kopf der kleinen Bau in der Bahnhofstraße. Und der Zufall kam ihm zu Hilfe: 2018 konnte er den Raum übernehmen. Sternbergs Traum war es, einen Raum zu schaffen, der Künstlern eine Plattform bietet, Hemmschwellen abbaut und möglichst viele Menschen anspricht – eine Gemeinschaft zusammenbringt. Die Vision wurde Wirklichkeit.
Die erste Ausstellung im raumB1: „Häftling Nr. 1“
Den Anfang machte die Ausstellung „Der Häftling Nr. 1“ über den Maler und Juristen Claus Bastian, der am Ammersee aufwuchs und als erster Häftling im KZ Dachau interniert wurde. Über sechzig weitere Ausstellungen stellte Sternberg im B1 auf die Beine. Darunter nicht nur Kunstausstellungen, sondern auch Dokumentarisches wie zu Brecht am Ammersee oder die begleitende Ausstellung zur Recherche der Schüler des Ammerseegymnasiums Dießen zu den Außenstellen des KZs Dachau. Dabei war es Sternberg immer ein besonderes Anliegen, dass auch Künstler außerhalb der Region zum Zuge kommen: „Viele Künstler und Projekte kamen dabei einfach auf mich zu, ich musste mich da nie bemühen. Nur mit jungen Künstlern sieht es anders aus, auf die geht man dann halt einfach aktiv zu, dann gelingt auch das.“ Neben den Ausstellungen sollte man auch die zahlreichen Konzerte und Lesungen im raum B1 nicht vergessen. Wie gesagt, Harry Sternberg ist rührig.
„Mir ging es immer darum, dass alle Menschen einen Blick auf die Kunst werfen. Genau dafür ist der zentrale Ort und die große Schaufensterfläche einfach ideal.“ Dieses Ziel hat Sternberg erreicht. Der raumB1 wurde zu einem Ort des Austauschs, der Inspiration und des kreativen Schaffens. Auch in den coronalen Zeiten samt ihren Kontaktbeschränkungen ging dieses Konzept auf. Hier agierte das B1 mit Ausstellungen, Video- und Klanginstallationen, die man durch das Fenster betrachten konnte.
Doch nun steht eine Veränderung bevor: Harry Sternberg übergibt den Raum in neue Hände. Ganz in seinem Sinn übernehmen die Künstler Yorck Dertinger, Jörg Staeger und Andi Dietz die Leitung und das Kuratieren im B1. Eines ist sicher: Das B1 bleibt Utting als Raum für Kunst und Kultur erhalten.
Kein Bedauern: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt
Etwas Traurigkeit? „Nein, gar nicht. Das B1 hat mir unglaublich viel gebracht, Begegnungen mit Menschen, denen ich so vielleicht nicht begegnet wäre, viel Freude und Spaß. Ich habe auch immer gesagt, dass ich das nicht ewig machen werde.“ Und scherzhaft: „Mit´m Stock mag ich da nicht mehr hingehen, das schaut blöd aus.“ Sternberg vertraut seinen Nachfolgern – und ihren Ideen: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt und ich freue mich sehr, dass ich mein B1 weitergeben kann. Die werden sicher ihre eigene Handschrift einbringen und den raumB1 weiterentwickeln. Genau so ist es gut.“
Harry Sternberg hat den raumB1 mit Herzblut geführt. Sein Engagement und seine Leidenschaft waren sechs Jahre lang spürbar. Das B1 hat Künstler gefördert, Neues entdeckt und die lokale Kulturszene bereichert. Spannend und vielfältig war es immer im B1. Wir sind gespannt auf die Zukunft und freuen uns darauf, den raumB1 unter neuen Kuratoren weiterhin zu besuchen. Ein großes Dankeschön an Harry Sternberg. Klaus Setzer