am see im raum am baum Milena Meller

Plakat: https://fienbork-design.de

am see im raum am baum
was hört man denn da
wer fischt denn da
wer ruft denn da
was brüllt denn da
was fliegt denn da

im raum versammeln sich Arbeiten unterschiedlicher Gestalt zu einer (Klang-)Installation. Die nimmt auf bildlicher,  klanglicher, objekthafter Ebene Bezug auf diesen besonderen Raum und seine Umgebung (etwa auf die Stege und Badeleitern am see oder auch auf den Nistkasten raumB2 am baum neben raumB1) und ist Teil der Serie doowood. Seit Jahren arbeite ich in  verschiedenen Medien an dieser Serie, zu der auch einige bereits realisierte Projekte gehören:

Der Fokus von doowood liegt auf allen Arten von Behausungen, Unterständen, Überdachungen, Abdeckungen, Hütten, Hochsitzen, Unterschlupfen, Pfahlbauten, Kabinen, Kisten usw.: Auf anonymen (zuweilen kleinen, manchmal ziemlich großen, immer aber funktionalen Prinzipien folgenden) architektonischen Objekten, die ich auf Erkundungen sowohl realer Landschaften als auch von found footage finde und an deren vielfältigen Kontexten sowie deren Potential an Assoziationen ich interessiert bin. Fasziniert von bestimmten Aspekten dieser Art von Objekten und ihre Konnotationen mitdenkend stoße ich unweigerlich auf zentrale Themen meiner künstlerischen Arbeit, die sich für mich am Besten anhand des Spannungsfeldes folgender Begriffspaare darstellen lassen:

Privater und öffentlicher Raum (insbesondere deren Übergangszonen).
Wildnis / Natur und Urbanität / Architektur.
Versteck und Verfolgung, Behausung und Hinterhalt.
Schutz und Bedrohung, Zuflucht und Ausgesetztsein.
Intimität und Fremdheit, Nähe und Distanz.
Zugehörigkeit und Ausgegrenztsein, Identität und Anonymität. Milena Meller, 2023/24, https://milena-meller.com

am see im raum am baum
Milena Meller

Ausstellungseröffnung Freitag 01. März 2024 um 18 Uhr

03. März – 01. April 2024
Geöffnet: Samstag und Sonntag von 14 – 18 Uhr

 

raumB1 https://raumb1.de/bayerischer-kreativort-raum-b1/
Bahnhofplatz 1
Utting

Buchvorstellung „Lebkuchen und andere Sterne” von Leni Gwinner

Am Mittwoch den 13. Dezember 2023 wird Leni Gwinner um 19 Uhr ihr Buch „Lebkuchen und andere Sterne“ im Bürgertreff in Utting in der Bahnhofstraße 31 vorstellen. Die Buchvorstellung wird gemeinsam von Jürgen Höhl vom Bücherkarussell des Bürgertreffs und von Harry Sternberg vom raumB1 organisiert.

Die Autorin Leni Gwinner wurde 1970 in den USA in Standford geboren. Als sie ein Jahr war kehrte die Familie nach Deutschland zurück. Leni Gwinner hat als Kind schon viel geschrieben, später in der Schülerzeitung. Sie studierte Sozialpädagogik und psychoanalytische Kunsttherapie und lebt in Widdersberg bei Herrsching am Ammersee.

Sie ist Mitglied bei der Autorengruppe der Herrschinger und der Weilheimer Schreibwerkstatt.

Im Jahr 2022 gab Leni Gwinner ihren Gedichtband “Teichpumpenblues” heraus und aktuell den  Roman “Lebkuchen und andere Sterne”. Es ist ein Roman über Freundschaft, Familie, Liebe, Tradition, eine Zukunft in der der Mensch gerade noch die Kurve bekommen hat und auch Lebkuchen. Es ist die Geschichte einer Wiener Familie.

Im Jahr 2049 entdeckt die Mimi ein uraltes Stück Lebkuchenteig. Sofort lädt sie ihre Cousine Roza zum Backen ein. Die beiden schwelgen in hundertfünfzig Jahren Familiengeschichte mit exzentrischer Lebenkuchentradition.

Auf der Suche nach weiteren Erinnerungen stoßen sie auf geheimnisvolle Briefe, anhand derer sie ihre erstaunliche Abstammung aufdecken. Außerdem macht Rozas besondere Gabe plötzlich Sinn.

Buchvorstellung von Leni Gwinner
„Lebkuchen und andere Sterne“
Bürgertreff Utting
Bahnhofstrasße 31
Mittwoch, 13.12.2023 um 19 Uhr

Claudios großer ARTventskalender

Ab 1.12.2023 gibt es im raumB1 in Utting Bahnhofstraße 1 Claudios großen ARTventskalender

Als großen Adventskalender präsentiert der raumB1 im Schaufenster eine neue Serie des Uttinger Künstlers Claudio. 24 Gemälde im Format 30 x 30 cm bilden zusammen den Kalender. Die Arbeiten in Acryl zeigen den typischen Claudio-Stil wie ihn viele kennen und mögen: bunt und quadratisch, schelmisch, hintergründig und selten ernst.

Jeden Tag im Advent wird ein “Türchen” mit einer neuen Bildüberraschung geöffnet. Vom Weihnachtstag an bis zum 7. Januar 2024 ist die Ausstellung schließlich komplett zu sehen.

Der Künstler wird am 25. und 26. Dezember von 14 bis 16 Uhr anwesend sein.

Rochade Martin Gensbaur – Harry Sternberg

Eröffnungsrede des Künstlers Martin Gensbaur zu „Rochade“,
Utting, 11. November 2023

Liebe Freunde,
„Wo nehm` ich, wenn es Winter wird…? Fragt Friedrich Hölderlin in seinem Gedicht „Hälfte des Lebens“. Und es wird Winter. Das habe ich schon bemerkt als Harry Sternberg mir diesen Raum am Montag das erste Mal aufsperrte und spätestens gestern beim Hängen der Arbeiten. Der Ofen ist mit weiß gestrichen Brettern verkleidet, zu Gunsten eines „white cube“. Er soll den Bildern keine Konkurrenz machen. Im November wäre so etwas aber gar nicht so störend. Ich werde mich also in meiner Eröffnungsrede möglichst kurzfassen.

Die Idee zu einer zweiten gemeinsamen Ausstellung von Harry Sternberg und mir kam uns bei der ersten, im vergangenen Frühjahr im Dießener Taubenturm. Unsere beiden Räume — ich nenne sie mal „Kulturzellen am Ammersee Westufer“ — das Kunstfenster in Dießen und der Raum B1 hier in Utting haben inhaltliche Schnittmengen und sie sind als Schauräume in ihrem etwas provisorischen Charakter einander ähnlich. Und auch der Blick meines Kollegen Sternberg, der sich „enpassant“ nennt, kommt dem meinen nahe. Denkt man beispielsweise an die vielen Tankstellen und andere unbedeutende Orte, an denen ich als Maler nicht vorbeikomme. Was andere ausblenden oder übersehen, entdeckt und vergrößert der Fotograf Harry Sternberg zu einem Bild, oft überraschend, teils auch witzig — typische Sternbergs eben. Drei Arbeiten aus seiner Serie mit dem Titel „Vehikel“ sind ab heute bis Ende November bei uns im Kunstfenster zu sehen. Leider kann der Hausherr heute nicht dabei sein. Und eigentlich war auch bei uns in der Dießener Hofmark ein „Showroom“ mit mehreren seiner besonderen Fotografien geplant. Doch Gesundheitliches kam dazwischen und so gibt es heute nur diese eine Ausstellung mit nur einer Vernissage in Utting statt derer zwei in Dießen und hier.

Kommen wir zu meinen Bildern. Eigentlich meint Matisse „der Maler malt, wie der Vogel singt“. Erklärungen des Künstlers selbst seien also mehr als überflüssig. In meinem Fall ist das nicht ganz so, da ich als Lehrer gewohnt bin die Dinge zu beschreiben und zu erklären. Warum nicht auch meine eigenen?

„Wo nehm` ich, wenn es Winter wird, den Sonnenschein und Schatten der Erde“? Ich habe mit Hölderlin begonnen, weil eigenartigerweise in all den Bildern des vergangenen Sommers, die ich hier zeige, dieses Gedicht eine gewisse Rolle spielt. Dass ich in den Bildern Licht einfange, wie mit einem Brennglas, ist schon aus den italienischen Tankstellen und anderen Serien bekannt. Vielleicht gelingt mir das auch mit den „Bildern vom See“. Noch während wir gestern die Arbeiten an die Nägel hingen, meinte eine Passantin, ich fange mit den Bildern Leben ein. Licht und Leben — ja gewiss, das wäre in meinem Sinne. Wenn man so etwas in Malerei sammeln könnte wie einen Vorrat für den Winter, dann wäre dieser kleine Raum hier in Utting zumindest eine denkbare Antwort auf Hölderlins Frage. Ich bin zum Schluss noch das ganze Gedicht schuldig, geschrieben in einem Ausdruck, über dessen Pathos man heute teils etwas staunt. Erlaubt mir als Maler mit den Worten eines Romantikers zu sprechen. Keine Sorge: die Bilder, die wir hier sehen, sind die Bilder eines Zeitgenossen.

Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.

Weh mir, wo nehm’ ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein,
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.

Shelter – Trude Friedrich & Peter Sauerer

Shelter oder „Behausungen für unliebsame Mitbewohner, Mausefalle und Bahndammtiroler – Holzskulpturen im Zeitalter von…“ ist das Thema einer Gemeinschaftsausstellung der beiden Künstler Trude Friedrich und Peter Sauerer aus Walleshausen.

Sie studierten beide an der Akademie der Bildenden Künste in München. Trude Friedrich bei Prof. Klaus Schultze und Prof. Norbert Prangenberg und Peter Sauerer bei Prof. Eduardo Paolozzi.  Beide bespielen ab 21. Juli 2023 den raumB1 in Utting mit ihren Skulpturen und Objekten aus Holz.

Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, den 21. Juli 2023 um 19:15 Uhr. Zur Eröffnung  spricht der Kunsthistoriker und Kurator Andreas Bee. Er war bis 2020 Professor für „Kunst im Diskurs / Kunstwissenschaft mit dem Schwerpunkt Kunst der Gegenwart“ an der Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig. Andreas Bee lebt und arbeitet in Berlin.
http://andreas-bee.com/index_vita.html

Shelter
Trude Friedrich, Peter Sauerer

https://www.petersauerer.de/

Ausstellungseröffnung Freitag 21. Juli 2023 um 19:15 Uhr
Einführung: Andreas Bee

21 Juli – 13. August 2023
Geöffnet: Sonntag von 14 – 18 Uhr

 
raumB1
Bahnhofplatz 1
Utting

 

Peter Sauerer “Zombie Outbreak (Pumkin)“, 2023, Holz/Karton/Masse, 20 x 10 x 12 cm
Peter Sauerer „Cassa Di Risparmio“,2023, Holz/Mausefalle, 12 x 11 x 21 cm
Trude Friedrich „Silberfischchen“, 2023, Holz, 3,3 x 3,5 x 4,3 cm
Trude Friedrich „Grasmücke“, 2023, Holz, 8 x 6 x 6 cm

Natur berührt – Harry Sternberg

Auszug aus der Rede von Prof. Dr. Gerd Schulte (Biologe und Landschaftökologe) zur Eröffnung meiner Ausstellung „natura“ am 16. November 2018 im Altstadtsaal in Landsberg. Seitdem sind schon wieder 5 Sommer vergangen und seine Aussagen sind aktueller denn je.

Natur berührt

Harry Sternberg berührt mit seinen Bildern die Natur!

So begann auch mein Leben. Ich bin nach dem Krieg in den Trümmern meines zerbombten Geburtshauses aufgewachsen. Ich habe Unkrautwiesen auf Schutt berührt, habe Schmetterlinge gemalt und Verstecke aus Beifuß gebaut. Ich wurde Biologe und Ökologe und habe später meine Studenten immer wieder in die Natur geführt damit sie sie berühren,

In Frühjahr 2018 habe ich mit Harry Sternberg und Freunden eine Naturführung am Ammersee-Westufer gemacht. Wir haben im Seeholz die Rinde einer 300-jährigen Eiche abgetastet, haben die Rasen der Märzenbecher gesehen und haben den Schwarzspecht rufen gehört. Die Naturberührungen haben unsere Sinne geschärft und unsere Seelen baumeln lassen. Wer die Natur berührt, berührt die Schöpfung. Wer die Natur vergisst oder sogar misshandelt, dem droht der Untergang.

Seeholz, Frühjahr 2018, Fotos: Harry Sternberg

Wir haben die Natur nicht mehr berührt. Was machen wir nur mit der Schöpfung, mit der Natur?! Nicht Gott vertreibt uns aus dem Paradies, das machen wir schon selbst. Und es heißt nicht, wir sollen uns die Schöpfung Untertan machen, sondern wir sind Untertanen der Schöpfung. Die Anbetung des goldenen Kalbes, die Anbetung von Macht und Geld, ersetzt die Natur, die Schöpfung nicht.

Habt Ehrfurcht vor der Natur, vor der Schöpfung.

“Natur berührt” – Fotografien Harry Sternberg
Einblicke täglich bis 23 Uhr, abends beleuchtet
raumB1, Bahnhofplatz 1, Utting am Ammersee

Foto: Harry Sternberg

GENERATION TRANSMISSION, PICTURED im Refugium Utting

GENERATION TRANSMISSION, PICTURED
www.generation-transmission-pictured.com
Generation Transmission, Pictured ist ein Kunstprojekt von drei Münchner Künstlerinnen, Nana Dix, Anja Frers und Uschi Siebauer.

GENERATION TRANSMISSION
Nana Dix, Anja Frers und Uschi Siebauer

Ausstellungsdauer: 17.06. – 16.07.2023
Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag 16 – 19 Uhr

Refugium Lagerhalle am Uttinger Bahnhof

Transgenerationale Weitergabe (Transmission) bezeichnet die Übertragung von Erfahrungen der Angehörigen einer Generation auf die Mitglieder einer
nachfolgenden Generation, wobei es sich in der Regel um ein unbeabsichtigtes,oft unbewusstes und nicht selten auch ungewolltes Geschehen handelt.

Nana Dix, Anja Frers und Uschi Siebauer setzen sich in ihren aktuellen Arbeiten mit dem Thema der transgenerationalen Weitergabe auseinander.
Die Künstlerinnen bewegt die Frage wie Krieg, nationalsozialistische Ideologie, christliche Traditionen und autoritäre Erziehungsideale unsere Eltern und Großeltern geprägt haben und welche dieser Traumata und Muster wir weitertragen.

Die Bilder der Künstlerinnen sind allesamt einer jeweils persönlichen Geschichte entsprungen und so vielfältig wie diese. Auf der Suche nach dem, über das man nicht spricht sind digitale Collagen, manuelle
Collagen, Übermalungen und Bilder in unterschiedlichen Techniken entstanden.

Durch die Ausstellung GENERATION TRANSMISSION, PICTURED soll das Interesse an der eigenen Familiengeschichte und deren Übertragungen geweckt und auf dieses Thema visuell aufmerksam ge- macht werden.
Denn jeder ist Teil einer Generationenkette. Im Oktober 2022 ist auch der durch eine Crowdfunding Kampagne finanzierte Bildband GENERATION
TRANSMISSION, PICTURED mit den Arbeiten von Nana Dix, Anja Frers und Uschi Siebauer erschienen.

Bildband und Ausstellung sollen dem tieferen Verständnis der Folgen von Krieg und Nationalsozialismusauf die nachfolgenden Generationen dienen.


AUSSTELLUNGEN GENERATION TRANSMISSION, PICTURED
2024 PASINGER FABRIK, Mai – August 2024
2023 REFUGIUM, Utting, 15.06 – 16.07.2023
2022 MIM GALERIE, Raum für Kultur, München, 17.11 – 10.12.2022
ARKADEN STADTMUSEUM, München, 6.6. – 20.6.2022

BUCH
GENERATION TRANSMISSION, PICTURED, Haendehoch Verlag 2022