“Funkenflüge“ Katinka Schneweis und Sybille Engels

Am Anfang war es ein Experiment, ein Spiel.

„Es heißt doch, dass ein Bild erst dann vollendet ist, wenn es eine(n) Betrachter(in) hat“, schrieb Katinka Schneweis an Sybille Engels. „Damit könnten wir arbeiten. Du schickst mir ein Bild und schreibst einen Text dazu. Und ich betrachte dein Bild und halte meine Gedanken und Gefühle zu dem Bild fest.

Fertig.

Nächstes Werk. Fliegende Gedanken.

Eine fortlaufende Kette. Jeweils eine Arbeit, die aus einem Bild und zwei Texten besteht. Jedesmal sozusagen eine kleine Vollkommenheit. Was meinst du?“

Aus den fliegenden Gedanken wurde ein Funkenflug, der die beiden höchst unterschiedlichen Künstlerinnen – die eine abstrahierend, die andere gegenständlicher – in einen künstlerischen Dialog in Wort und Bild führte, der sich über Monate hinweg fortschrieb. Dabei kristallisierte sich bald heraus, dass es um die Auseinandersetzung mit dem Malen ging, um den Prozess des Malens selbst. Entstanden sind dabei über 200 Blätter, die, obwohl der malerische Duktus unterschiedlicher nicht sein könnte, in der Gesamtschau überraschend zusammenpassen. Eine Auswahl von rund 40 Blättern, teils Aquarell, teils Öl, wird an einer Wäscheleine an Klammern aufgereiht im B1 zu sehen sein – eine Hängung, die der spielerischen Leichtigkeit des Entstehungsprozesses entspricht.

Katinka Schneeweis und Sybille Engels
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„Wish I could fly“ llse Gams

Am Freitag, 09.07.2021 um 17 Uhr findet die Eröffnung der Ausstellung „Wish I could fly“ von Ilse Gams vor dem raumb1 statt.

Der Titel bezieht sich auf das jüngste Werk der Malerin. Es zeigt ein Mädchen in einem weißen Festkleid auf einem verrutschten Perserteppich am Boden liegen, die Haare festlich geschmückt, in der rechten Hand vielleicht ein Medaillon oder eine altmodische Taschenuhr. Ihre Augen sind geschlossen, die Gesichtszüge hart, eher männlich, fast wütend oder enttäuscht. Schläft es? Über ihm ein dunkles Grau, wie angedeutete Nacht. Der Blick des Betrachters richtet sich von oben auf die Gestalt. Was er empfinden mag, ist schwer in Worte zu fassen. Vielleicht ist seine Vorstellung hin- und hergerissen, ob es sich um einen Augenblick der Entspannung handelt oder ob wohl zuvor etwas Schreckliches passierte?

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